22.07.2011 - 12:15 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
20
Ein ernsthafter Sommerduft!
Noch 'ne Zitrone, war mein erster Gedanke bei L'Eau Mixte. Als ob es sowas nicht schon haufenweise gäbe, und vor allem hier und da auch in fast unerreichbarer Qualität. Muss da Frau Nicolai ihren Senf auch noch dazu geben?
L'Eau Mixte begrüßt uns mit einem schönen, aber eben auch unspektakulären Zitrusakkord. Der ist nicht so sehr pudrig, hat eher Saft und Kraft und zeigt nach kurzer Zeit fast bonbonhaft fruchtige Einsprengsel von schwarzer Johannisbeere. Nee, das gibt es woanders besser – und somit wollte ich L'Eau Mixte schon abhaken.
Bekanntlich zählt immer der erste Eindruck, doch diesem Parfum muss man wenigstens bis zur Herznote folgen. Hier zeigt sich, dass L'Eau Mixte eben doch kein weiteres beliebiges Zitruswässerchen ist, wie der Auftakt nahelegt.
Die Zitrone ist noch da, so etwas wie schwarze Johannisbeere auch. Doch plötzlich wird alles herber, strenger, ernsthafter. Florale Noten treten hervor, deutlich ist eine tiefdunkle Rosennote wahrnehmbar. Die Rose ist für mich meist ein sehr erwachsener, ernsthafter Duft. Verspieltheiten, Kapriolen an Lieblichkeit sind ihre Sache nicht. Diese Rose trägt schon fast ein graues Kostüm und tritt so in einen sehr spannenden Dialog mit den hellen Zitrusnoten. Die von mir als dunkel wahrgenommene Fruchtnote unterstreicht diesen Stil noch.
Ich könnte schwören, darunter ein Bett aus Patchouli wahrzunehmen, doch genau das ist hier nicht angegeben. Eichenmoos, Moschus und Vetiver in der Basis sind freilich kaum gesondert wahrnehmbar. Allenfalls eine Spur dunkler Herbheit mag man dem Vetiver zurechnen, und in der Basis entwickelt sich der Duft vielleicht ein wenig pudrig.
So kann der erste Eindruck täuschen! L'Eau Mixte präsentiert sich als ausgewachsenes Parfum, und das in der Qualität, die man von Nicolai erwartet. Sobald man durch die Kopfnoten durch ist, entfaltet sich ein ganz eigener, sehr bemerkenswerter Stil. Und mal wieder ist das kaum beschreibbar, doch so schnell lässt es einen nicht los. Sei's drum – manche Parfums behalten eben ihre Geheimnisse. So bleibt mir nur zu konstatieren, dass hier eine gelungene Melange aus Leichtigkeit, Zitrusfrische und tiefdunklen floralen Noten stattfindet – hier wird ein großer Bogen gespannt! L'Eau Mixte ist ein wunderbares, aber edles Sommerparfum. Als solches steht es freilich weniger für Sandstrand, Sonnencreme und Langnese-Eis – stattdessen wird man eher auf eine Duftreise in eine gepflegte Parklandschaft unter südlicher Sonne geschickt, wo eine entfernte Meeresbrise zwischen opulenten, schwer-floralen Düften den Träger oder die Trägerin erfreut. Dürfen Sommerdüfte denn immer nur zitrisch-aquatisch-frisch sein? Das hier ist jedenfalls Dufturlaub für gehobene Ansprüche – die Kunden werden es zu schätzen wissen!
L'Eau Mixte begrüßt uns mit einem schönen, aber eben auch unspektakulären Zitrusakkord. Der ist nicht so sehr pudrig, hat eher Saft und Kraft und zeigt nach kurzer Zeit fast bonbonhaft fruchtige Einsprengsel von schwarzer Johannisbeere. Nee, das gibt es woanders besser – und somit wollte ich L'Eau Mixte schon abhaken.
Bekanntlich zählt immer der erste Eindruck, doch diesem Parfum muss man wenigstens bis zur Herznote folgen. Hier zeigt sich, dass L'Eau Mixte eben doch kein weiteres beliebiges Zitruswässerchen ist, wie der Auftakt nahelegt.
Die Zitrone ist noch da, so etwas wie schwarze Johannisbeere auch. Doch plötzlich wird alles herber, strenger, ernsthafter. Florale Noten treten hervor, deutlich ist eine tiefdunkle Rosennote wahrnehmbar. Die Rose ist für mich meist ein sehr erwachsener, ernsthafter Duft. Verspieltheiten, Kapriolen an Lieblichkeit sind ihre Sache nicht. Diese Rose trägt schon fast ein graues Kostüm und tritt so in einen sehr spannenden Dialog mit den hellen Zitrusnoten. Die von mir als dunkel wahrgenommene Fruchtnote unterstreicht diesen Stil noch.
Ich könnte schwören, darunter ein Bett aus Patchouli wahrzunehmen, doch genau das ist hier nicht angegeben. Eichenmoos, Moschus und Vetiver in der Basis sind freilich kaum gesondert wahrnehmbar. Allenfalls eine Spur dunkler Herbheit mag man dem Vetiver zurechnen, und in der Basis entwickelt sich der Duft vielleicht ein wenig pudrig.
So kann der erste Eindruck täuschen! L'Eau Mixte präsentiert sich als ausgewachsenes Parfum, und das in der Qualität, die man von Nicolai erwartet. Sobald man durch die Kopfnoten durch ist, entfaltet sich ein ganz eigener, sehr bemerkenswerter Stil. Und mal wieder ist das kaum beschreibbar, doch so schnell lässt es einen nicht los. Sei's drum – manche Parfums behalten eben ihre Geheimnisse. So bleibt mir nur zu konstatieren, dass hier eine gelungene Melange aus Leichtigkeit, Zitrusfrische und tiefdunklen floralen Noten stattfindet – hier wird ein großer Bogen gespannt! L'Eau Mixte ist ein wunderbares, aber edles Sommerparfum. Als solches steht es freilich weniger für Sandstrand, Sonnencreme und Langnese-Eis – stattdessen wird man eher auf eine Duftreise in eine gepflegte Parklandschaft unter südlicher Sonne geschickt, wo eine entfernte Meeresbrise zwischen opulenten, schwer-floralen Düften den Träger oder die Trägerin erfreut. Dürfen Sommerdüfte denn immer nur zitrisch-aquatisch-frisch sein? Das hier ist jedenfalls Dufturlaub für gehobene Ansprüche – die Kunden werden es zu schätzen wissen!
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