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Oud in Pastell
Bei Faizal Privée handelt es sich um eine der neueren artisanalen Marken, wobei man sich nicht davon abschrecken lassen darf, dass die ältesten Releases der britischen Marke grade einmal aus dem vergangenen Jahr (2024) stammen, da Faizal, wie die Website der Marke beschreibt, bereits auf eine Dekade an Erfahrung in der Parfüm-Industrie zurückblickt.
Der Duft startet mit einer leicht kitzelnden Pfeffernote und dem verwendeten Hainan-Kinam-Oud (Hainan Qinan) , welches den womöglich direktesten Weg durch die Nase ins Gehirn nimmt. Eine mentholig-holzige Nussigkeit, ist, wie dieser Geruch am ehesten zu beschreiben wäre, nasenbetäubend noch dazu.
Lange Kontemplation über diese Einstellung lässt uns der Duft allerdings nicht, ehe schon bald aus dieser Nahaufnahme rausgezoomt wird und weitere Akteure, wie die marmeladig-fruchtige Rose und das Iris und Möhrensamen-Zwillingspaar, ins Sichtfeld treten.
So entsteht eine geléeartige Masse, die in pastelligem Orange im Licht der Sonne funkelt und nur selten Zimt-, Nelken- oder Tonka-Assoziationen durchblitzen lässt.
Trotz alledem ist eine Süße wahrzunehmen, die allerdings noch völlig im Rahmen des Tolerierbaren stattfindet und selbst an überheißen Sommertagen nicht zum Störfaktor wird.
Dieses Bild von einem Möhrengelee möchte nie so voll und ganz verschwinden, auch wenn mit fortschreitender Zeit die imaginäre Konsistenz der Masse immer solider wird und die Einschlüsse von Zimt und Tonka im Inneren der bernsteinfarbenen Form immer präsenter.
Mit dem Kinam Elixir liefert Faizal Privée einen Duft, der exemplarisch für das ist, was ich (mit meinem zugegebener Maßen begrenzten Wissen und Erfahrungsschatz) unter "New-Gen"-Ouddüften verstehen würde. Weit weg von den düsteren und sperrigen Orwells, Tolstois und Dostojewskis ( "1984 | Ensar Oud / Oriscent" ; War and Peace ; "Crime & Punishment (Pure Parfum) | Ensar Oud / Oriscent") gibt es eine Welt, in der Oud in pastelligen und sommerlichen Tönen daherkommt. Will nicht meinen, dass die etablierten Größen nicht ebenfalls verspielt oder farbenfroh können, allerdings scheint mir die Zugänglichkeit und Leichtigkeit der Profile eines Faizals ein neu gesetzter Schwerpunkt, den vielleicht ein Taha von Agar Aura maßgeblich mitgeprägt hat.
Es scheint ein Full-Circle-Moment zu sein, bei dem man auf anderen Wegen zu ähnlichen Schlüssen, wie manche (Achtung: vermeintliches Schimpfwort) "Nischenmarken" zu kommen scheint. Allerdings sind die verwendeten Materialien, wie zum Beispiel das Kinam, so besonders und qualitativ hochwertig, dass bei genauerer Betrachtung doch klare Unterschiede deutlich werden und man somit umso mehr eine besondere Wertschätzung für diese neue Generation der Oud-Düfte entwickeln kann.
Der Duft startet mit einer leicht kitzelnden Pfeffernote und dem verwendeten Hainan-Kinam-Oud (Hainan Qinan) , welches den womöglich direktesten Weg durch die Nase ins Gehirn nimmt. Eine mentholig-holzige Nussigkeit, ist, wie dieser Geruch am ehesten zu beschreiben wäre, nasenbetäubend noch dazu.
Lange Kontemplation über diese Einstellung lässt uns der Duft allerdings nicht, ehe schon bald aus dieser Nahaufnahme rausgezoomt wird und weitere Akteure, wie die marmeladig-fruchtige Rose und das Iris und Möhrensamen-Zwillingspaar, ins Sichtfeld treten.
So entsteht eine geléeartige Masse, die in pastelligem Orange im Licht der Sonne funkelt und nur selten Zimt-, Nelken- oder Tonka-Assoziationen durchblitzen lässt.
Trotz alledem ist eine Süße wahrzunehmen, die allerdings noch völlig im Rahmen des Tolerierbaren stattfindet und selbst an überheißen Sommertagen nicht zum Störfaktor wird.
Dieses Bild von einem Möhrengelee möchte nie so voll und ganz verschwinden, auch wenn mit fortschreitender Zeit die imaginäre Konsistenz der Masse immer solider wird und die Einschlüsse von Zimt und Tonka im Inneren der bernsteinfarbenen Form immer präsenter.
Mit dem Kinam Elixir liefert Faizal Privée einen Duft, der exemplarisch für das ist, was ich (mit meinem zugegebener Maßen begrenzten Wissen und Erfahrungsschatz) unter "New-Gen"-Ouddüften verstehen würde. Weit weg von den düsteren und sperrigen Orwells, Tolstois und Dostojewskis ( "1984 | Ensar Oud / Oriscent" ; War and Peace ; "Crime & Punishment (Pure Parfum) | Ensar Oud / Oriscent") gibt es eine Welt, in der Oud in pastelligen und sommerlichen Tönen daherkommt. Will nicht meinen, dass die etablierten Größen nicht ebenfalls verspielt oder farbenfroh können, allerdings scheint mir die Zugänglichkeit und Leichtigkeit der Profile eines Faizals ein neu gesetzter Schwerpunkt, den vielleicht ein Taha von Agar Aura maßgeblich mitgeprägt hat.
Es scheint ein Full-Circle-Moment zu sein, bei dem man auf anderen Wegen zu ähnlichen Schlüssen, wie manche (Achtung: vermeintliches Schimpfwort) "Nischenmarken" zu kommen scheint. Allerdings sind die verwendeten Materialien, wie zum Beispiel das Kinam, so besonders und qualitativ hochwertig, dass bei genauerer Betrachtung doch klare Unterschiede deutlich werden und man somit umso mehr eine besondere Wertschätzung für diese neue Generation der Oud-Düfte entwickeln kann.
2 Antworten


Von Faizal Privée habe ich bisher zwar noch nichts getestet, aber das Haus macht mich langsam neugierig :D