7
Sehr hilfreiche Rezension
Olfaktorische Grenzerfahrung
Auf Eau du Fier kam ich nur zufällig, nämlich im Goutal Flagship Store in London. Die Auslage so ansehend fällt mir dieser Name auf und ich denke mir, komisch, die "männlichen" Goutaldüfte kenne ich doch und frage etwas verwundert den (schwulen) französischen Storeleiter. Der war übrigens ausgesprochen unterhaltsam, sehr sympathisch und absolut passioniert was Parfums angeht. Mit ihm habe ich mich etwa eine Stunde über Goutal im Allgemeinen und Fier im Besonderen unterhalten... er meinte "it is rähr and it is ünique" - Recht hat er.
Dieser Duft ist einzigartig, grenzwertig und es wird sicher viele Menschen geben, die diesen Duft sicher ziemlich abstoßend oder zumindest anstößig finden. Anecken wird man damit höchstwahrscheinlich auch irgendwann mehr oder weniger heftig.
Einzigartig ist Eau du Fier in jedem Falle und grenzwertig in dem Sinne, daß es eigentlich schon kein "Duft" mehr ist, sondern schon eher in die Kategorie "Geruch" übergeht.
Andy Tauer hielt ich ja schon für "extrême", aber das hier ist deutlich extremer. Es riecht rauchig (aber nicht nach Weihrauch!, eher wie von Feuer angekokeltes Holz - das Bild passt wirklich sehr gut), nach salziger Meerluft durchmischt mit teerigem Leder, Farbe und Aceton bzw. Lösungsmitteln. Es erinnert tatsächlich an frisch gestrichene Fischerboote, denn "Fier" hat Annick Goutal wohl in einem ihrer letzten Lebensjahre bei einem Urlaub auf der Ile de Ré ihrem Mann gewidmet. "Fier" bedeutet demnach auch soviel wie "Stolz"...
Offiziell soll der Duft wohl auch sehr stark nach einem chinesischen schwarzen Rauchtee (dem sog. Lapsang Souchong) duften/riechen. Das kann ich allerdings nicht beurteilen, weil ich diesen Tee nicht kenne.
Zusammengefasst gefällt mir dieser Duft sehr gut, denn dieser Duft ist definitv markant, sehr intensiv und ausdrucksstark. Unterm Strich also genau mein Ding. Die nicht gänzlich unangenehme Lösungsmittelnote gibt sich jedoch glücklicherweise nach etwas Zeit und der Duft wird weicher und etwas süßer, verliert zumindest deutlich an Herbe. Wie gesagt, grenzwertig und nichts für jeden Tag, aber ab und zu mal werde ich den ganz bestimmt tragen und dauerhaft in meiner Sammlung behalten. Ich kann "Fier" nur empfehlen, möchte aber auch den o.g. "Warnhinweis" unterstreichen...
Leider (oder zum Glück?) ist Eau du Fier ohne weiteres nicht mehr zu haben, sondern bedarf etwas Glück oder Beziehung zu Goutal in Paris, denn hergestellt wird dieser Duft in kleinen Mengen nach wie vor. Merkwürdig finde ich allerdings, daß nicht einmal die Webseite von Goutal irgendeinen Hinweis auf Fier erkennen läßt, gerade so, als ob man sich schämen würde, einen so einzigartigen und polarisierenden Duft auf den Markt gebracht zu haben. Aber offenbar haben selbst Nischenanbieter nicht immer den Schneid, dauerhaft zu ihrem eigenen Mut und ihrer eigenen Kreativität zu stehen. Schade, denn wenn nicht Ihr, wer sonst?
Dieser Duft ist einzigartig, grenzwertig und es wird sicher viele Menschen geben, die diesen Duft sicher ziemlich abstoßend oder zumindest anstößig finden. Anecken wird man damit höchstwahrscheinlich auch irgendwann mehr oder weniger heftig.
Einzigartig ist Eau du Fier in jedem Falle und grenzwertig in dem Sinne, daß es eigentlich schon kein "Duft" mehr ist, sondern schon eher in die Kategorie "Geruch" übergeht.
Andy Tauer hielt ich ja schon für "extrême", aber das hier ist deutlich extremer. Es riecht rauchig (aber nicht nach Weihrauch!, eher wie von Feuer angekokeltes Holz - das Bild passt wirklich sehr gut), nach salziger Meerluft durchmischt mit teerigem Leder, Farbe und Aceton bzw. Lösungsmitteln. Es erinnert tatsächlich an frisch gestrichene Fischerboote, denn "Fier" hat Annick Goutal wohl in einem ihrer letzten Lebensjahre bei einem Urlaub auf der Ile de Ré ihrem Mann gewidmet. "Fier" bedeutet demnach auch soviel wie "Stolz"...
Offiziell soll der Duft wohl auch sehr stark nach einem chinesischen schwarzen Rauchtee (dem sog. Lapsang Souchong) duften/riechen. Das kann ich allerdings nicht beurteilen, weil ich diesen Tee nicht kenne.
Zusammengefasst gefällt mir dieser Duft sehr gut, denn dieser Duft ist definitv markant, sehr intensiv und ausdrucksstark. Unterm Strich also genau mein Ding. Die nicht gänzlich unangenehme Lösungsmittelnote gibt sich jedoch glücklicherweise nach etwas Zeit und der Duft wird weicher und etwas süßer, verliert zumindest deutlich an Herbe. Wie gesagt, grenzwertig und nichts für jeden Tag, aber ab und zu mal werde ich den ganz bestimmt tragen und dauerhaft in meiner Sammlung behalten. Ich kann "Fier" nur empfehlen, möchte aber auch den o.g. "Warnhinweis" unterstreichen...
Leider (oder zum Glück?) ist Eau du Fier ohne weiteres nicht mehr zu haben, sondern bedarf etwas Glück oder Beziehung zu Goutal in Paris, denn hergestellt wird dieser Duft in kleinen Mengen nach wie vor. Merkwürdig finde ich allerdings, daß nicht einmal die Webseite von Goutal irgendeinen Hinweis auf Fier erkennen läßt, gerade so, als ob man sich schämen würde, einen so einzigartigen und polarisierenden Duft auf den Markt gebracht zu haben. Aber offenbar haben selbst Nischenanbieter nicht immer den Schneid, dauerhaft zu ihrem eigenen Mut und ihrer eigenen Kreativität zu stehen. Schade, denn wenn nicht Ihr, wer sonst?

