Hercules von Maison Alhambra

Hercules

CaptainTurbo
21.10.2025 - 02:14 Uhr
7
9Duft 8Haltbarkeit 8Sillage 8Flakon 10Preis

Für mich der bessere Herod

Maison Alhambra weiß mich wirklich zu überraschen! Als ich vom Hercules hörte, war ich nicht allzu skeptisch, da ich den Perseus als Pegasus-Clone bereits kannte und er mich vollends überzeugt. Nachdem ich mir diese Herod-Alternative bestellte, war ich also voller Erwartung und ich wurde nicht enttäuscht. Mehr noch: Er löst bei mir den Herod in vielerlei Hinsicht ab.

Was ich beim Herod so schätze, ist die opulente und durchaus markante Tabaksüße, die mir vor allem in den kalten Jahreszeiten gefällt. Er lullt mich ein und wirkt meiner Erfahrung nach sehr anziehend auf mein Umfeld. Was mir weniger gut gefällt, ist die Schwere des Duftes, gerade zu Beginn und die Dichte der Nuancen in der mittleren Phase. Da kommt nun der Hercules ins Spiel.

Dieser eröffnet mit einer Zimtnote, die ich im Herod nicht in der Finesse vorfinden kann. Sie weckt in mir Assoziationen zu Zimtschnecken, aber weniger süß und gar nicht so gourmandig, wie man meinen könnte. Die Pfeffrigkeit gibt dem Ganzen einen für mich sehr maskulinen Touch. Im Vergleich zum Vorbild wirkt Hercules auf mich zum Auftakt irgendwie luftiger und transparent, was ihn äußerst gefällig macht.

Nach dieser wunderbaren Kopfnote rieche ich Tabak und Labdanum - beides Düfte, die ich ungemein gerne hab! Erst da wird mir klar, dass die Tabaknote bereits zu Beginn da war und eben jene von mir beschriebene Luftigkeit erzeugte. Der Zimt weicht ein wenig und wandelt sich in eine Art Vanillecreme, die aber durchaus herb und mit einem Anklang Rauchigkeit daherkommt. Zu diesem Zeitpunkt empfinde ich Hercules als ausschließlich maskulin und würzig, wärmend und sehr anziehend.

Die Basis ist eben genau das, was eine Basis ist: Das Fundament dieser Komposition. Sie ist vanillig, süß, nun weniger rauchig und fürchterlich angenehm. Immer wieder kommt diese Erinnerung an Tabak, die fast ein wenig holzig und trocken wirkt. Für mich persönlich ist gerade die Basis sehr natürlich und keineswegs synthetisch.

Warum ist er nun für mich der bessere Herod? Aufgrund seiner Eigenart, quasi identische Noten so zu komponieren, dass sie weniger schwer und auftragend erscheinen. Hercules ist nicht nur wie "wenige Sprüher Herod", sondern eine transparente und dadurch für mich viel alltagstauglichere Interpretation dieser Duftrichtung. Ja, sie sind sich zum Verwechseln ähnlich, aber der Hercules entfaltet bei mir eine andere Wirklichkeit und hat diesen schönen Twist, cremig süß als auch trocken zu sein, sodass er immer wieder meine Nase überrascht und einfach mich selbst genießen lässt. Und ich glaube, mir geht es genau darum!
0 Antworten