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Chansns Blog
vor 9 Jahren - 03.02.2015
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Manni Mugler und das unnütze Wissen

"Unnützes Wissen". Was ist darunter zu verstehen? Und kann Wissen überhaupt unnütz sein? Meistens, wenn ich unter dieser Rubrik in diversen Büchern oder Zeitschriften blättere, finde ich es überaus interessant und amüsant. Oft sind Fakten und Geschichten dabei, die man gerne weitererzählt, wenn man irgendwann abends mit Freunden zusammen sitzt und auf ein ähnliches Thema stößt und deshalb an das "unnütze Wissen" (was man sich komischerweise häufig gut merken kann) denkt. Ist es dann aber nicht bereits nützlich, dieses "unnütze Wissen"?

Als Beispiel fällt mir ein, dass der BGH Sex als einklagbare, eheliche Pflicht ansieht, die aber nicht vollstreckbar ist (BGH IV ZR 239/65). Oder der Fall einer Ostdeutschen, die am last-minute-Counter am Flughafen in ostdeutschem Dialekt einen Flug nach "Porto" haben wollte, dann aber in "Bordeaux" ankam und daraufhin klagte (Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt, Aktenzeichen12 C 3263/11). Nun befinden wir uns aber auf einer Plattform für Parfum und ich will nicht zu weit abschweifen. Falls Interesse zu mehr witzigen juristischen Spielereien besteht, vllt mal in einem anderen Blog.

Daher habe ich, in der Hoffnung einige Teilen meine Leidenschaft für dieses Thema, mal zusammengeschrieben, welches "unnütze" bzw. aus meiner Sicht durchaus "nütze" Wissen ich noch zusammen bekomme, das (wenn auch teilweise nur entfernt) etwas mit Parfum und der Welt drumherum zu tun hat. Ergänzungen in den Kommentaren sind sehr willkommen :)

Los gehts:

Pierre Dinand, Designer vom Original-Flakon von Opium, zum neuen Flakon: "Ein Skandal. Eine absolute Katastrophe, die das Originaldesign entstellt. Das ist schlechtes Design. Die Proportionen stimmen nicht. Der Hals ist zu lang und das runde Fenster sitzt in der Mitte. Das wichtige Gestaltungselement der Asymmetrie ist verloren gegangen. Und die Kordel, die in die Flüssigkeit hängt, ist lächerlich. Wie ein Schweineschwänzchen." Außerdem war er beleidigt, dass er vor der Erneuerung nicht kontaktiert und eingebunden wurde.

Opium durfte in den USA erst ca. 1 Jahr nach Markteinführung verkauft werden, da auf drängen von Anti-Drogen-Organisationen zuerst ein Gutachten belegen musste, dass der Duft keine berauschenden Substanzen enthält oder zum Drogenkonsum animiere.

Jean-Paul Guerlain tätigte 2010 in einem Fernsehinterview hinsichtlich des Parfums „Samsara“ die Aussage, er habe in der Kreation „geackert wie ein Neger“, wobei er nicht wisse „ob Neger jemals so hart geschuftet haben". Daraufhin wurde er zu einer Geldstrafe von 6000€ verurteilt. Kurze Zeit später wurde er erneut wegen rassistischer Aussagen angezeigt

Thierry Mugler hat sich nicht nur äußerlich (durch Operationen) extrem verändert, sondern möchte auch nur noch „Manfred“ genannt werden. "Den Namen Manfred hatte ich mir immer für eine bestimmte Zukunft aufgehoben, die jetzt Realität geworden ist."

Davidoff verbrannte 1989 kubanische Zigarren im Wert von 3 Millionen Dollar in der Öffentlichkeit, weil ihr Tabaklieferant aus Kuba die Lieferung einstellte

Gucci sorgte Anfang der 2000er-Jahre mit einem Werbeplakat für Aufsehen, auf dem eine Frau zu sehen war, der im Intimbereich ein "G" einrasiert war.

Der Supermarkt-Riese Wal Mart musste der Marke Fendi nach dem Verkauf von vermeintlichen Produktfälschungen einen exorbitant hohen Ausgleichsbetrag zahlen.

Dior-Chefdesigner John Galliano pöbelt 2011 in einer Pariser Bar und tätigte judenfeindliche und Hitler-freundliche Aussagen. Konsequenz: Fristlose Kündigung und 6000€ Geldstrafe auf Bewährung.

Claudia Schiffer trug 1994 auf einer Modeshow ein Kleid mit prallem Décolleté und Koranversen als Aufdruck, woraufhin muslimische Gruppierungen derart protestierten, dass Karl Lagerfeld sich entschuldigen musste - Begründung: Er dachte es handele sich um ein Liebesgedicht

Herbst 2014: Erst sorgte Zara mit einem gestreiften Kindershirt, auf dem ein gelber Stern aufgenäht war für Aufsehen (weil es angeblich Ähnlichkeit zu Shirts, die Juden in KZs tragen mussten, hatte), wenig später kam Mango mit der sog. "SS-Bluse" in die Schlagzeilen und dann auch noch H&M mit ihrem "Kurden-Overall".

2005 wurde Oprah Winfrey von einer Hermes-Boutique in Frankreich angeblich mit dem Grund abgewiesen, sie hätten in letzter Zeit häufiger Probleme mit Nordafrikanern gehabt.

Immer wieder beschweren sich Hermés-Kundinnen angeblich über Handtaschen, die bei Hitze anfangen zu stinken.

Dolce & Gabbana sollen insgesamt rund 200.000.000 Steuern hinterzogen haben. Sie wurden zu 500.000 € Geltstrafe und 20 Monaten Bewährung verurteilt.

René Lacoste - Weltklasse-Tennisspieler in den 20er Jahren - entwarf 1927 zunächst für eigene Zwecke als Tennisspieler ein kurzärmliges Shirt mit kleinem Kragen. Die Modemarke Lacoste war damit geboren. Das als Logo ein Krokodil gewählt wurde, war kein Zufall - sondern an Lacostes Spitznamen angelehnt, den er erhalten hatte, nachdem er mit seinem Davis-Cup Kapitän um einen Alligatorenleder-Koffer wettete.

Tom Ford fotografierte 2011 eine erst 10-Jährige in Lolita-Pose auf einem Bett und sorgte damit für eine riesen Diskussion.

Tom Ford bewarb seinen Duft „for men“ mit überaus freizügigen Fotos einer Frau. Die Intimzone wurde dabei breitbeinig nur von einem Flakon des Duftes verdeckt

Adidas designte 2011 Sneakers („JS Roundhouse Mid“) mit Fußketten, die den Fußketten von Sklaven sehr ähnlich sahen. Nach einem Skandal in den USA musste der Konzern sich entschuldigen

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