Welcome back, Harry Lehmann :-)))

Was gibt es Schöneres, als am ersten Osterferientag mit viiiielen anderen großen und kleinen Hasen nach Berlin zu hoppeln? 🐇🐇🐇🐇

Schon so einiges 😬😅 🐇🐇🐇🐇

Was gibt es Besseres, als im Osterurlaub mal nach Harry Lehmann zu schauen?

Nichts 🥰

Das erst vor kurzem wiedereröffnete Ladengeschäft von Harry Lehmann stellt eine gelungene Synthese aus alteingesessen und modern dar. Die Räumlichkeit in der Kantstraße sieht von außen zunächst so aus wie vorher: die markant altmodische, mattgoldene Schrift schimmert wie immer über dem zweigeteilten Ladengeschäft. Kommt man näher, bemerkt man die Veränderungen: Die frühere Aufteilung in Parfum und Blumen ist ganz aufgehoben. An die textilen Blumen, das frühere zweite Standbein des Geschäftes, erinnern nur noch zwei Vasen mit Restbeständen, das Geschäft ist nunmehr ausschließlich auf die Düfte fokussiert. Das macht Luft in den Räumen und Lust aufs Testen, wirkt zudem stilvoll und modern, fast entsteht aufgrund der alten Braunglasflaschen der Eindruck einer altehrwürdigen Apotheke. Eine feine Idee ist hier auch der schöne alte Holztisch des Gründers Harry Lehmann, der als Prunkstück in der Mitte steht und an dem man etliche Düfte testen kann.
Zudem sind in den Schaufenstern kleine Museumsvitrinen sichtbar, die sehr schön etwas über die Geschichte des Hauses erzählen. Die kann man betrachten und sich an den alten Exponaten erfreuen, aber das nimmt nicht so viel Raum ein, dass man in Melancholie wegschwimmt. Man kann auch gleich die schönen Düfte selbständig probieren oder sich aufmerksam und professionell von den sehr netten neuen Inhabern beraten lassen.

Die Duftkreationen von Harry Lehmann und seinem Sohn Lutz Lehmann, der 2022 recht jäh verstorben war, gibt es zum großen Teil noch zu schnuppern und zu kaufen, einige der alten Rezepturen werden noch ergänzt. Dies wunderbare Erbe wird also gehütet und bewahrt, auf der anderen Seite geht man aber ganz im Sinn der Gründer des Hauses mit dem Zeitgeist: zum jetzigen Zeitpunkt befinden sich zwei ganz neu erfundene Düfte im Angebot (HL.22 und HL.33).

Alt, bewährt und sehr erfreulich im Sinn der Nachhaltigkeit ist, daß die pragmatischen, nachfüllbaren Flakons in den unterschiedlichen Größen übernommen wurden. Die hatten früher einen schwarzen Sprüher und Deckel, aktuell ist das golden (und sieht schöner aus).
Neu und praktisch ist, daß man mit Karte zahlen kann, die Homepage modernisiert wurde, und man kann einen Newsletter bestellen.
Neu ist auch, dass die vorher äußerst günstigen Preise nach oben angepasst wurden (werden mußten). Das zwickt zwar vielleicht ein bisschen, ist aber bei etwas Nachdenken nur einleuchtend.

Das Geschäft ist nun geöffnet und erfreut bereits jetzt die Herzen und Nasen vieler alteingesessener Orties und neugieriger Reisender, einige Details wachsen noch und werden noch ergänzt, aber das läuft.

Alles in allem hält sich hier Alt und Neu gekonnt die Waage. Behutsam, aber gut modernisiert, bedachtsam und maßvoll bewahrt. Die Berliner Kantstraßen-Institution lebt weiter. So soll das sein!

Alles Gute und viel Glück, Harry Lehmann ❤️