Neunase im Wandel

Die olfaktorische Erleuchtung des Tages - meine ungeschulte Neunase beginnt anscheinend, sich auch mit "schweren Geschützen" und komplizierteren Düften anzufreunden. Ich habe doch tatsächlich Montales " Amandes orientales" zum dritten Mal getestet und diesmal fand ich ihn geradezu angenehm.

Das ist für eine (bereits geoutete) Mainstream-Nase und LVeb Besitzerin wie mich zumindest ungewöhnlich, wenn nicht schon gar im ketzerischen Bereich.

Dabei habe ich meine Parfum-Liebe zu Beginn der 80er Jahre im zarten Alter von 15/16 mit den damals üblichen "Wummsern" Opium, Shalimar, Anteaus und Kouros begonnen, die ja in Sachen Komplexität und Duftverlauf keine Wünsche offen liessen.

Irgendwann nach 25 habe ich dann offensichtlich keine Lust mehr gehabt für Parfum viel Geld auszugeben ( Internet war leider noch nicht "erfunden") und habe bequemerweise dem guten Onkel Yves meine Parfumversorgung anvertraut. Das war auch im Wesentlichen ganz ok, zuweilen sogar sehr gut (Nature Millénaire z. Bsp.) und so habe ich über einen längeren Zeitraum nichts vermisst.

Bis ich Ende 2014 auf der Suche nach eben diesem Duft vom Onkel über diese Seite stolperte, hinfiel und bis heute noch erschlagen unter einer schier unerschöpflichen Anzahl duftender Möglichkeiten dahinschmelze. Seitdem habe ich einiges ausprobiert und (vielleicht vorschnell) wieder verworfen, so auch meine erste Probenbestellung bei ALzD, die ich glaube ich alle nur einmal " angerochen" und dann schnell verschenkt habe. Ich habe viele Blindkäufe getätigt und so manchen Schatz entdeckt.

Aber erst heute habe ich verstanden, das aus einem " AArgh" nach mehrmaligem Testen ein " Hmmm" werden kann. Und das ist mir dann doch einen ersten Blog-Eintrag wert, denn vielleicht gibt es noch andere Neunasen, denen ich zurufen möchte: Geduld! Nicht aufgeben, es wird immer besser !