Tag . Nacht . Miss Charming . Sahara Noir

Es war nicht meine Absicht zwei Düfte zu testen, die so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht.

Die Gegensätze prallten unvorbereitet aufeinander.

Miss Charming ist der Tag - ein Sommertag. Ein wunderschöner Rosenduft. Leicht und sweet, nicht süß, nicht zuckrig, sondern blumig und echt, als würde ich durch den Rosengarten von Val-de-Marne spazieren. All die alten Rosensorten. Ich denk an Sofia Coppolas Marie Antoinette und wie sie in der einen Szene mit ihrer Tochter zwischen den Rosen kniet und an Pastell. Auf meiner Haut verändert sich Miss Charming wenn überhaupt nur minimal und ich kann den Rosenduft auch noch Stunden später riechen. Ich mag ihn sehr, auch wenn ich das nicht bin.

Sahara Noir ist die Nacht - eine Dezembernacht. Ich rieche ausschließlich Weihrauch und denke an die Räuchermännchen, die wir anzünden einen Tag vor dem ersten Advent, wenn ich die Weihnachtskugeln vom staubigen Boden holen und draußen der Nebel aufsteigt. Ich mag Weihrauch, er ist geheimnisvoll und mystisch und edel, ich erahne das Mittelalter, ich mag Weihrauch auch in Parfums aber hier entwickelt sich bei mir sonst nichts. Also Weihrauch only. Ich möchte nicht riechen wie ein Räuchermännchen. Ich finde den Duft auch null weiblich, an mir entwickelt sich da überhaupt nichts, auch kein Amber, an einem Mann stell ich mir den Duft spannend vor.

Ich danke den beiden Düften für die Bilder in meinem Kopf, Düfte sind wie Musik

sie wecken Emotionen, rufen längst vergessene Erinnerungen hervor und schaffen neue Geschichten