MangoLassi

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Rezensionen
MangoLassi vor 7 Monaten 1 2
Sucht
Es ist Freitag, 17.20 Uhr - Vereinigte Arabische Emirate - Dubai - Goldman Sachs International Dubai Financial Centre. Er verlässt das Foyer der Bank, setzt seine Sonnenbrille auf und geht zielstrebig zu seinem Auto. Die Sonnenstrahlen spiegeln sich auf dem achatgrauen Lack des Porsche Tycan GTS, als er ihn von der Straße in die Einfahrt seiner Tiefgarage lenkt.
Nach einer Dusche brät er sich ein Rinderfilet in Olivenöl mit etwas Rosmarin und Thymian aus dem Garten und wirft zwei ungeschälte Knoblauchzehen mit einem Stück Butter dazu. Während er das letzte Stück Fleisch zum Mund führt, sind seine Gedanken bei Lily und seinem Date heute Abend im "Deep", einem der angesagtesten Clubs der Stadt. Später als geplant kommt er um 22:50 Uhr auf dem Gästeparkplatz an. Nach dem Abendessen wollte er sich kurz auf dem Sofa ausruhen und ist eingeschlafen. Er betritt den Club und begrüßt einige Kollegen. In der Menge weiter hinten sitzt eine Frau mit langen blonden Haaren, die mit strahlend weißen Zähnen den Barkeeper anlächelt. Und dabei spielerisch mit dem Strohhalm in ihrem Moquito rührt: Lily. Er setzt sich zu ihr, beide trinken etwas und reden über Belanglosigkeiten. Nach einer weile entschuldigt er sich und geht zur Toilette. Außer ihm ist niemand an den Waschbecken, also nimmt er das Probenröhrchen aus der Innentasche seines Jackets und streue die Hälfte des Inhalts über die Rückseite seines kleinen Fingers. Sekunden später spürt er, wie sich Dopamin, Noadrenalin und Serotonin in seinen Blutkreislauf häufen. Auf der Herrentoilette ist es dunkel und seine Rolex Submariner Date zeigte phosphoreszierend 0:30 Uhr an. Entschlossen geht er auf Lily zu, die bereits in der Menge tanzt. Ihre Blicke treffen sich und sie bewegen sich im Rhythmus der Musik.
Verführerisch lockt die würzige Süße im Hintergrund und sie spürt, wie das Blut in ihrem Nacken wärmer wird und in ihrer Brust pocht. Ihre Lippen wollen den wohlgeformten Mund küssen, die schmalen Lippen, die wie mit einem Pinsel in das ernste Gesicht gezeichnet sind. Sie spürt seine Hand immer fester auf ihrem Rücken und ist wie gelähmt von der Sehnsucht ihres Körpers, ihm näher zu kommen, seinen Atem auf ihrer Stirn zu spüren. Ihre Gedanken rasen und sie versucht, ihren Körper seiner Hand zu entreißen, aber er ist schon ganz nah und seine freie Hand streicht sanft von ihrer Wange über ihr Ohr und gleitet an ihrem Haar entlang über ihre Seite bis zu ihrem Becken. Behutsam beugt er seinen Kopf über ihre Schulter, und Lily spürt den Hauch seines Atems an ihrer Wange. Ihr blondes, glattes Haar duftet nach Damaszener-Rosen, Lilien und Maiglöckchen. Lily legt ihren Arm um seinen Hals und streicht mit ihren langen, Fingern zart über seinen Nacken bis zum Haaransatz. Er zieht sie an sich, und sie spürt, wie seine Lippen ihren Hals küssen. Lilys Lippen lösen sich, während ihre Nase schmaler wird. Eine subtile Spannung legt sich auf die obere hälfte Ihres Gesichts und lässt ihre Stirn prickeln.

Dieser Duft ist die Spannung zwischen Mann und Frau, ihre Hingabe, ihre Sucht, und ihre Suche nach einander im Spiel der Lust. Es geht um Ekstase, Trieb und Leidenschaft. Ich stelle mir vor, dass dieser Duft sowohl für Männer als auch für Frauen verführerisch ist und die Lust beider Geschlechter weckt.
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MangoLassi vor 7 Monaten 1
Der Wüstentraum
Drei Tage und drei Nächte war ich allein in der Wüste unterwegs. Mein Auge hat sich bereits an den endlosen Horizont gewöhnt. Die letzte Nacht war so kalt, dass das Wasser in meiner Feldflasche gefror. Als mich die sengende Hitze der Sonnenstrahlen weckte, machte ich mich in der Kühle des Morgens wieder auf den Weg. Umgeben von endloser Wüste suche ich mit meinen Augen nach einer Abwechslung. Was ist es? Ein Stein? Ein Kadaver? Oder erblicke ich eine Palme? Je näher ich komme, desto mehr Stämme erkenne ich. Ich gehe durch eine Palmenallee bis zu einem unbewachten Tor. Ich trete ein, vor mir eine Oase. Weiter innen steht ein Palast. Als ich mich nähere, eilt ein junger Mann mit einem Bastkorb voller Vanilleschoten auf dem Rücken an mir vorbei. Als ich den Prachtbau erreiche und durch den Eingang in die Halle trete, komme ich an fein geschnitzten Holzmöbeln vorbei, von denen Harz in der Luft hängt. Ein Vorraum führt über Marmorstufen in den Hamam. Düfte ätherischer Öle steigen auf. Im Nebenraum befindet sich ein Messingtisch, der auf Holzbeinen steht, die mit Ornamenten verziert sind. Durch die hohen Fenster zum Innenhof ragen Dattelpalmen bis unter die Decke des Speisesaals. Auf einer Etagere aus Kristallglas leuchten Granatäpfel, Pfirsiche und junge Feigen. Aus der Küche duftet es herb-aromatisch nach Safran und bildet eine unterschwellig würzig-scharfe Nuance, als ich durch das Treppenhaus gehe. Oben angekommen, empfängt mich eine offene Tür zum Schlafzimmer. Auf dem Holzparkett führt ein Perserteppich zum Himmelbett, wo hinter feinen weißen Leinentüchern eine nackte Frau auf perlmuttfarbener Seidenbettwäsche schläft. Ihre glatte braune Haut glänzt und duftet nach Macadamianüssen. Ihr schwarzes, gewelltes Haar fällt locker über ihre zarten Schultern und Brüste. An ihrem Hals duftet ein Tropfen Oud Elexir. Ihre Lippen schmecken nach Kastanienhonig. Auf dem Nachttisch aus Elfenbein steht ein Schmuckkästchen aus Mangoholz offen. Darin glänzen goldene Ketten und Ringe mit Edelsteinen im warmen Sonnenlicht. Durch das geöffnete Fenster trägt der Wind feuchte Luft über die hölzerne Türschwelle. Plötzlich frischt der Wind auf, bringt kalte Luft mit sich und weht den Duft des Orients davon. Die Frau zieht sich zusammen und ihr Brustkorb beginnt zu zittern. Plötzlich zuckt die Frau zusammen und sieht mich erschrocken an. Sie hat mich entdeckt. Scham überkommt mich und ich schrecke zurück, stolpere über das Geländer und stürze die Treppe hinunter. Bleierne Angst durchzieht mein Bewusstsein. Der Aufprall auf den Boden lässt mich zusammenzucken, als ich in meinem Zelt erwache. Der Mond leuchtet silbern und mischt sich mit dem Schwarz und dem tiefen Blau der Nacht. Draußen peitschen eisige Böen Tausende von Sandkörnern gegen die Zeltplane. In meinem Kopf blüht die Erinnerung an einen Traum, so warm und wohlig. Wie süß und selten schmeckte er... Dieser Wüstentraum.
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MangoLassi vor 8 Monaten 3
Blonder Patrick Bateman
Ein weißes Handtuch um die Hüfte stehe ich morgens im Bad vor dem Spiegel. 2min Rasur, frische Klinge und mit klinischem Aftershave rüber. Dann werden die ganz neuen Nike Schuhe angezogen. Schuhdeo habe ich schon am Tag davor reingesprüht. Ein Blick in den Spiegel: Ich sehe verdammt attraktiv aus... und dieser Body. Kein wunder denn ich lebe gesund. 5min seit der Rasur und ich stehe am Marmortisch meiner Küche. Vor dem Sport noch ein Glas Wasser mit Zitrone. Nun aber Schluss mit den selbstverliebten Gedanken. Ich gehe raus und laufe los. Ich bin schnell und leicht auf den Füßen. Ich denke an nichts mehr und mein Körper macht den Rest. Ich komme am Calisthenics Park an und lass meine Energie in Muskelarbeit zum Ausdruck kommen. Ich habe den Tunnelblick. Ich bin sportlich, ich bin Mann.

Ich sehe den Duft an einem jungen sportlichen Mann. Der Verlauf ist sehr harmonisch und der Duft klingt angenehm aus. Nach 12 Stunden riecht er nach Sicherheit und Selbstbewusstsein.
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