Douceur Vanillée 2021

Spektrum
20.07.2022 - 09:08 Uhr
1
8
Preis
6
Flakon
4
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft

Eher ein zarter Einstiegs-Chypre

Einen 10ml Roller davon habe ich mir mal blind mit meiner Haarfarbe mitbestellt. Habe ihn nur kurz angetestet - hm, riecht gar nicht nach Vanille, undefinierbar und schwach, ich konnte nix damit anfangen und er verschwand erstmal in meiner speziellen Schublade...
Heute hatte ich plötzlich Lust mich damit zu beschäftigen. Es ist hier wieder (wie bei enderen Acorelle-Parfüms) schwer, einzelne Noten herauszuriechen und es gibt auch keine richtige Entwicklung, zumindest keine richtig spritzige alleinstehende Kopfnote. Zuerst habe ich (nachdem der Alkohol verdunstet war) das Amyris herausgerochen, holzig-trockener Wüstenwind. Eine leichte Fruchtnote ist dabei. Wenn Bonbon, dann ist das ein Zitronenbonbon. Patchouli nur minimal, auch eher von der frischen Sorte. Bergamotte arbeitet gegen die Basisnoten, versucht Frische reinzubringen, schafft es aber nur, alles etwas lockerer und leichter zu machen. Iris definitiv, ja, die blumige Herznote ist pudrig. Ganz schön, natürlich, nicht altbacken. Unterschwellig ist eine frische Note dabei, die nicht zitrisch ist, eher etwas mentholig. Vielleicht ist das auch Teil der Bonbonnote.
Vanille kann ich gar nicht herausriechen, der Duft bekommt nur durch die Blütennoten eine minimale Süße. Es ist aber ein schmeichelnder, warmer Duft, der hochwertig wirkt auf eine sehr zurückhaltende, fast unterschwellige Art. Er verleiht eine zarte Aura, die mit Sicherheit eher unterbewusst wirkt. Keiner wird einen fragen, was für ein Bombenparfüm man denn trägt.
Ich denke, er kommt am besten im Sommer auf warmer Haut zu Geltung, im Winter würde er untergehen. Der Duft ist von Anfang an körpernah, hält aber lange, die spätere Melange auf der Haut ist einerseits Chypre-artig aber nicht herb sondern warm-holzig-orientalisch.
Ein besonderer Duft, man muss ihm nur seinen gebührenden Raum geben.
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