Revolution
30.09.2010 - 05:57 Uhr
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Hilfreiche Rezension
8
Duft

satt!

Ein Hauch von sanft zitrischer Frische und dann – anschwellend, süß, schwer… Eigentlich mag ich "Süße" nicht – und ich meine richtig überhaupt nicht!
Und auf mir breitet sich der Reis erst einmal deutlich süß und voll, fast ein wenig klebrig, aus.

Aber hier stört es mich nicht - im Gegenteil, mir wird warm und für diesen Moment ist alles gut. Ich bin satt. Ich bin satt! Zufrieden. Vollständig.

Das hier hat nichts zu tun mit kapriziöser süßer Blumigkeit. Hier lockt bis zum Schluss nichts affirmativ-sinnlich Sekrethaftes. Hier schreit nichts: "Hallo ich bin hier", "sieh mich", "ich will, dass Du mich willst"… und " sag mir endlich, dass ich bin!" Hier herrscht kein Mangel, aus dem das Begehren wächst. Nein, hier entsteht der Moment des „bei-sich-seins“, nach dem das Zugehen auf andere den Zwang verliert - Freiheit bedeutet.

Nach der kohlehydratreichen Süße, die da stoppt, wo es mir normalerweise unangenehm wird, die dumpf wird, warm und hüllend, also danach kommt die Würze. Der weiße Pfeffer, der die Vanille zähmt, das Nussige der Tonkabohne. Als wäre der Reis auf offenem Feuer gekocht und als würde er langen für das gesamte Dorf.

Nach Stunden (und ich meine viele Stunden) duftet der Moschus ganz schwach nach, wie der Körperabdruck auf dem Laken nach tiefem Schlaf.

… und es ist mitnichten unsexy, satt zu sein, ausgeschlafen, warm.
Ich mag mich mit diesem Duft.
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