L'Eau de Cologne
Eau Fraîche
1997

L'Eau de Cologne / Eau Fraîche von Christian Tortu
Flakondesign:
Christian Tortu
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7.5 / 10 3 Bewertungen
Ein Parfum von Christian Tortu für Damen und Herren, erschienen im Jahr 1997. Der Duft ist frisch-grün. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Vergleich
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Duftrichtung

Frisch
Grün
Zitrus
Fruchtig
Würzig

Duftnoten

AmalfizitroneAmalfizitrone BergamotteBergamotte BitterorangeBitterorange OrangeOrange
Bewertungen
Duft
7.53 Bewertungen
Haltbarkeit
5.53 Bewertungen
Sillage
4.33 Bewertungen
Flakon
7.35 Bewertungen
Eingetragen von Rivegauche, letzte Aktualisierung am 13.09.2025.

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Womit der Duft vergleichbar ist

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
5
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
8
Duft
Parma

275 Rezensionen
Parma
Parma
Hilfreiche Rezension 11  
Ein Cologne
‚Eau Fraîche‘ ist ein wunderbares, leicht modernisiertes, klassisches Cologne. Unaufdringlich, sanft aromatisch, sonnenverwöhnt und sehr natürlich wirkend. Weniger komplex als ein Kölnisch Wasser, dafür - bei aller Leichtigkeit - etwas dichter und satter wirkend. Wie eine mediterrane Ausgabe. Saftig in den dominierenden Zitrusnoten, trockenpudrig in seiner dezenten zimtigen Würze, zartblumig-elegant im Rosengeranienton und naturnah in seiner sachten, blatthaft-moosigen Basis.

Der Grund, warum ich anderthalb Jahre nach meinem Statement eine Rezension schreibe, liegt in dem Umstand, dass es zwei Versionen dieses Duftes gibt, die sich merkbar unterscheiden. Mein Statement bezieht sich dabei auf die zweite Fassung, ‚L’Eau de Cologne‘ genannt, welches ich bei Duft & Kultur in Wien kennen lernte. Nun hatte ich das Glück durch einen Parfumo-Tausch - mein herzlicher Dank geht dafür an Hammelburg28 - an die Ursprungsfassung, das ‚Eau Fraîche’, zu gelangen. Und das finde ich ein gutes Stück gelungener.

Duftbeschreibung:
‚Eau Fraîche‘ konzentriert sich ganz in der Tradition klassischer Cologne auf eine Ansammlung von Zitrusnoten. Hier sticht für mich besonders eine Verbena- bzw. Eisenkraut-ähnliche heraus, die an den Geschmack gelber Nimm2-Bonbons erinnert. Saftig fruchtsüß-zitronig und zart melissenhaft-bitter. Dieser Zitruston steht über den gesamten Verlauf im Mittelpunkt. Dass er sich nicht in dieser - wenn auch sehr angenehmen - Eintönigkeit verliert, wie es für mich z.B. bei L’Occitane en Provences ‚Verveine’-Duft passiert, liegt an der sensiblen Unterstützung hervorragend abgestimmter Beinoten.

Die Kombination des dominanten Zitrusakkords aus leichter Herbheit und moderater Süße wird zuerst von einer leisen, ebenfalls beide Merkmale vereinende, leicht pudrigen Zimtnote aufgegriffen, die ein gepflegtes, charmantes, süßlich-holziges Aroma verleiht. Diese ist für mich aus den Beinoten die markanteste, bleibt aber wunderbar zurückgenommen. Noch dezenter verhält es sich mit einem - in meiner Nase - rosengeranienähnlichen Ton, der eine kaum merkbare Floralität hineinträgt und den eleganten Eindruck verstärkt. Beide Noten, Zimt und Rosengeranie, sind in vielen klassischen Herrendüften zu finden und auch dieser zeigt zarte Anleihen davon. Durch die minimale Dosierung wirkt er aber nicht wie ein selbstbewusster Herrenduft, sondern wie ein sensible, verträumte Abwandlung dessen. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb er mir so gefällt. Weitere Tiefe erfährt er schließlich noch durch eine vetiververwandte, blatthafte Nuance mit zart moosigem Einschlag.

Im Zusammenspiel wirkt der Duft auf mich wie eine Mischung aus reifen, saftig-süßlichen Zitrusnoten, auf der eine leicht pudrige Schicht aus zerstoßenen, gezimteten Blättern liegt, die mit einen Hauch von Floralität versetzt sind. Die Sonne Süditaliens hat dabei fast alle Feuchtigkeit und klaren Abgrenzungen zwischen den Inhaltsstoffen entfernt, so dass seine Konsistenz dunstig-trocken erscheint.

Da in der offiziellen Duftnotenangabe nur Agrumen aufgeführt werden, sind die genannten Beinoten meine persönliche Vermutung. Eventuell werden die aromatischen Aspekte des Dufts allein durch das Profil der Amalfi-Zitrone erreicht, welches sehr komplex sein soll (saftig, süßlich, mild sauer, aromatisch), ich aber leider nicht kenne. Diese "Vielschichtigkeit" ist dann auch der Hauptunterschied zur Nachfolgeversion. Denn jene zeigt ihre grüne Einfärbung nur zu Beginn - dort eher galbanumähnlich und in der Dosierung deutlich intensiver als beim Vorgänger -, zieht sich dann jedoch sehr schnell auf eine eintönig zitronige, weniger saftige und deutlich weniger aromatisch wirkende Basis zurück. Die zimtige Würze und leichte Floralität fehlen gänzlich. Hätte sich zumindest die Galbanumfärbung gehalten, wäre meine Bewertung höher ausgefallen. Dies schafft nun die Ursprungsversion, die ich mit einer 9.0 bewerten würde. Da auf dieser Seite allerdings die aktuelle Version prägnant vermerkt ist, lasse ich meine damalige Bewertung stehen.

Haltbarkeit und Silage:
Seiner cologneartigen Charakteristik entsprechend ist es ein körpernaher Duft, der sich bei großzügiger Verwendung durchaus einen Tag lang hält. Damit ist er deutlich ausdauernder als die ‚L’Eau de Cologne‘-Version, deren Bewertung ich aus dem oben genannten Grund hier ebenfalls belasse (für die Ursprungsversion teile ich die Einschätzung von Rivegauche {7,5}, die sich - seinen Flakonfotos nach zu urteilen - auf jene bezieht).

Infos zur Marke:
Christian Tortu ist einer der bekanntesten französischen Floristen und im Duftsektor v.a. für seine Duftkerzen und Raumdüfte bekannt. Im Bereich der Parfums hat er meines Wissens nach drei Düfte herausgebracht: das hier besprochene ‚Eau Fraîche‘ bzw. ‚L’Eau de Cologne‘ sowie die hier noch nicht katalogisierten ‚Riviera‘ aus dem Jahr 2019 (ebenfalls bis vor kurzem bei „Duft & Kultur“ in Wien geführt) und einem ‚Eau de Toilette‘, welches ein komplett floraler Duft sein soll, den ich aber bisher noch nie in Natura gesehen habe (nur auf Fragrantica in Bild und Text sowie auf perfumica.com in Textform). Tortus Stil betont besonders das Frische und Urwüchsige der Natur. Hauptcharaktere sind dabei Blumen, Zitrusfrüchte, Pflanzen und Wälder, weshalb die meisten seiner Düfte zitrisch, grün, holzig und floral ausgerichtet sind. Es gibt übrigens eine interessante Verbindung zu James Heeley, der für Tortu - noch in seiner Zeit als Designer - Vasen entworfen hat. Tortu soll dann in der Zusammenarbeit Auslöser für Heeleys Faszination für Düfte gewesen sein.

Fazit:
Wer Cologne mag, wird an diesem Duft wahrscheinlich seine Freude haben. Es ist eine schlanke, zeitlose, mediterrane Interpretation, natürlich, sensibel und unprätentiös - fast unparfumig. Ein wunderbar bescheidener Qualitätsduft. Leider teilt er das Schicksal eingestellter Düfte und ist zudem kaum noch auffindbar.
18 Antworten

Statements

2 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 8 Tagen
7
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Ein klassisches und fruchtig erfrischendes Cologne, nicht im Sinne der Kölnisch Wässer, eher rein hesperidisch geprägt, leicht süß.
11 Antworten
ParmaParma vor 1 Jahr
5
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
8
Duft
Schöner, moderater Galbanumstart, der in eine klassische, leicht herbe Zitronen-Nerolifrische (colognig) übergeht. Leider recht kurzatmig.
19 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Bilder

3 Parfumfotos der Community