13
Sehr hilfreiche Rezension
Konservativ, klassisch, zurückhaltend.
Creed ist eine alte Marke, eine mit Tradition, doch ebenso eine, welche von uns Parfumos sehr kritisch beäugt wird. Gut ... eigentlich wird das ja jede Marke, denn immerhin befinden wir uns hier in einem Forum, das sich durch kritische Duftexperten überhaupt erst auszeichnet, oder etwa nicht?
Creed wird mit seinem berühmten Aventus und dem darauf basierenden Cologne mehr als nur kritisch beäugt. Wir klagen an!
Wir klagen zum Beispiel ein zunehmendes Verkommen des Nischencharakters bei so manchen Parümhäusern an, indem jene immer mehr versuchen, sich dem Massengeschmack anzupassen. Auch wenn das der Fall sein mag, bitte ich jedoch zu bedenken, dass viele jener Marken, so auch Creed, ebenso anders können, nämlich klassisch und in weiten Teilen auch konservativ.
Sehr konservativ, sehr erwachsen, ausgesprochen edel und sich keinesfalls jeder Nase anbiedern wollend präsentiert sich "Royal Mayfair". Die königliche Messe, um mal zu übersetzen, wirkt in unserer heutigen Zeit, in der süße, klebrige Düfte mehr und mehr an Zuspruch zu gewinnen scheinen, wie ein Kontrastprogramm, das auf einer grün-holzigen Basis sein Wirken zu manifestieren weiß.
Der Auftakt ist dezent alkoholisch. Den Gin riecht man definitiv, während die Limette sich sehr stark im Hintergrund hält, was auch der Grund dafür ist, dass der Auftakt kein besonders lauter ist. Die ebenso in der Kopfnote enthaltene Kiefer betört durch eine dezent aromatische Holzigkeit, die jedem von uns vertraut sein dürfte. Immerhin handelt es sich bei der Kiefer um die Pflanze, die unsere mitteleuropäischen Kulturlandschaften am meisten prägt, nicht wahr?
Unbekannter ist da schon der Eukalpytus, der grün, aromatisch, leicht bitter und ohne jede Süße in Erscheinung tritt. Obwohl erst in der Basisnote vorkommend, überrumpelt er die sich in der Herznote befindene Rose. Nach einer Weile berappelt diese sich jedoch. Sie stellt sich dem Eukalyptus, verschlingt ihn aber nicht, wie es andere Rosen, diese für Temperament und Emotionen stehenden Blüher, schon in anderen Fällen taten. Die hier zur Schau gestellte Rose ist eine besonders erwachsene, besonders reife, so grün und unsüß daherkommende, keinesfalls beerig und laut auftretende, sodass die gesamte Kompostion ihren seriösen, beinahe distanziert wirkenden Charakter beibehält. Eher bilden der Eukalyptus und die Rose eine Symbiose, aus der diese edle, grüne Aromatik hervorgeht, die von floralen Noten - gedankt sei der Rose - gespickt ist. Am Ende rundet besonders herber Zeder jene Symbiose mit seiner holzigen Art ab.
Mit jenem Duftcharakter, der so grün, so unsüß des Trägers Nase schmeichelt - für zeitgenössische Düfte mit Rose als Bestandteil immer seltender werdend - schafft das französische Dufthaus mit seiner im Jahr 2015 erschienenen Neuauflage etwas, was angenehm duftet und nicht auf bloße Spektakulärität und Effekthascherei ausgerichtet ist. Es soll kein Duft sein, der aggressiv darauf ausgerichtet ist, ganze Räume für sich einzunehmen. Das hier ist ein Leisetreter und zwar einer, den man erst bei zunehmender Nähe zum eher eleganten, etwas reiferen Träger wahrzunehmen vermag. Jener Träger ist souverän genug, sich auch allein an diesem Wässerchen zu erfreuen, ohne das Bedürfnis zu verspüren, sein Umfeld mit einer beißenden Duftwolke zu konfrontieren.
Konservativ, klassisch, zurückhaltend - das sind somit die Eigenschaften, die "Royal Mayfair" zuzuordnen sind.
Creed wird mit seinem berühmten Aventus und dem darauf basierenden Cologne mehr als nur kritisch beäugt. Wir klagen an!
Wir klagen zum Beispiel ein zunehmendes Verkommen des Nischencharakters bei so manchen Parümhäusern an, indem jene immer mehr versuchen, sich dem Massengeschmack anzupassen. Auch wenn das der Fall sein mag, bitte ich jedoch zu bedenken, dass viele jener Marken, so auch Creed, ebenso anders können, nämlich klassisch und in weiten Teilen auch konservativ.
Sehr konservativ, sehr erwachsen, ausgesprochen edel und sich keinesfalls jeder Nase anbiedern wollend präsentiert sich "Royal Mayfair". Die königliche Messe, um mal zu übersetzen, wirkt in unserer heutigen Zeit, in der süße, klebrige Düfte mehr und mehr an Zuspruch zu gewinnen scheinen, wie ein Kontrastprogramm, das auf einer grün-holzigen Basis sein Wirken zu manifestieren weiß.
Der Auftakt ist dezent alkoholisch. Den Gin riecht man definitiv, während die Limette sich sehr stark im Hintergrund hält, was auch der Grund dafür ist, dass der Auftakt kein besonders lauter ist. Die ebenso in der Kopfnote enthaltene Kiefer betört durch eine dezent aromatische Holzigkeit, die jedem von uns vertraut sein dürfte. Immerhin handelt es sich bei der Kiefer um die Pflanze, die unsere mitteleuropäischen Kulturlandschaften am meisten prägt, nicht wahr?
Unbekannter ist da schon der Eukalpytus, der grün, aromatisch, leicht bitter und ohne jede Süße in Erscheinung tritt. Obwohl erst in der Basisnote vorkommend, überrumpelt er die sich in der Herznote befindene Rose. Nach einer Weile berappelt diese sich jedoch. Sie stellt sich dem Eukalyptus, verschlingt ihn aber nicht, wie es andere Rosen, diese für Temperament und Emotionen stehenden Blüher, schon in anderen Fällen taten. Die hier zur Schau gestellte Rose ist eine besonders erwachsene, besonders reife, so grün und unsüß daherkommende, keinesfalls beerig und laut auftretende, sodass die gesamte Kompostion ihren seriösen, beinahe distanziert wirkenden Charakter beibehält. Eher bilden der Eukalyptus und die Rose eine Symbiose, aus der diese edle, grüne Aromatik hervorgeht, die von floralen Noten - gedankt sei der Rose - gespickt ist. Am Ende rundet besonders herber Zeder jene Symbiose mit seiner holzigen Art ab.
Mit jenem Duftcharakter, der so grün, so unsüß des Trägers Nase schmeichelt - für zeitgenössische Düfte mit Rose als Bestandteil immer seltender werdend - schafft das französische Dufthaus mit seiner im Jahr 2015 erschienenen Neuauflage etwas, was angenehm duftet und nicht auf bloße Spektakulärität und Effekthascherei ausgerichtet ist. Es soll kein Duft sein, der aggressiv darauf ausgerichtet ist, ganze Räume für sich einzunehmen. Das hier ist ein Leisetreter und zwar einer, den man erst bei zunehmender Nähe zum eher eleganten, etwas reiferen Träger wahrzunehmen vermag. Jener Träger ist souverän genug, sich auch allein an diesem Wässerchen zu erfreuen, ohne das Bedürfnis zu verspüren, sein Umfeld mit einer beißenden Duftwolke zu konfrontieren.
Konservativ, klassisch, zurückhaltend - das sind somit die Eigenschaften, die "Royal Mayfair" zuzuordnen sind.

