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Hilfreiche Rezension
Naschwerk auf vergilbten Seiten.
Wenn jemand die "Unendliche Geschichte" in einem Antiquariat fände - so röchen wohl ihre vergilbten Seiten. Womit Dior Homme eröffnet, ist tatsächlich etwas, was mir in der Welt der Düfte noch nie begegnet ist: die Essenz im Bücherregal gereifter Nachschlagewerke. Mit dem sofortigen Aufbranden von Lavendel und staubigem Puder gelingt hier eine Nachempfindung des Miefs altehrwürdiger Universitätsbibliotheken - dieser Duft ist eine Hausnummer für Bücherwürmer und über Lexika hängende, junge Akademiker. (Ich lasse an dieser Stelle nicht unerwähnt, dass mein Professor mir während der mündlichen Prüfung mit der Benutzung von Dior Homme bei 35 Grad den Atem nahm.)
Den zweiten Schwerpunkt sehe ich wie mein Vorredner in einem unterschwelligen, infantilen Touch. Denn da hat doch tatsächlich ein Wicht mit schokoladenklebrigen Fingern die Seiten durchgeblättert. Dieser ambrierte Kakao-Akkord gemahnt an "Kaba" vor dem Schlafengehen, die Vorfreude auf einen feuchten Gute-Nacht-Kuss und Bastians Reise zur Kindlichen Kaiserin.
Nach der Innovation im Auftakt erreichen wir gegen Ende eher einen Gemeinplatz.
Eigentlich schade - denn mit ein bisschen Würze im Abgang hätte ich hier eventuell sogar die Höchstnote gezogen.
Den zweiten Schwerpunkt sehe ich wie mein Vorredner in einem unterschwelligen, infantilen Touch. Denn da hat doch tatsächlich ein Wicht mit schokoladenklebrigen Fingern die Seiten durchgeblättert. Dieser ambrierte Kakao-Akkord gemahnt an "Kaba" vor dem Schlafengehen, die Vorfreude auf einen feuchten Gute-Nacht-Kuss und Bastians Reise zur Kindlichen Kaiserin.
Nach der Innovation im Auftakt erreichen wir gegen Ende eher einen Gemeinplatz.
Eigentlich schade - denn mit ein bisschen Würze im Abgang hätte ich hier eventuell sogar die Höchstnote gezogen.