Anima - Souffle d'Étoile

Minigolf
15.04.2022 - 19:28 Uhr
6
Hilfreiche Rezension
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft

Wenn Tag und Nacht sich berühren...

...Dafür gibt es zwei Zeiten. Den Sonnenaufgang und den -untergang. Gerade dann, wenn morgens im Osten ein zaghaftes Orange und Rosa erscheint und der Westen noch in der Nacht liegt. Und umgekehrt am Abend, wenn im Westen letzte Farbspuren der Sonne zu erhaschen sind und im Osten schon die Nacht aufgezogen ist.
Dann ruhen Wald und Feld in Stille für kurze Zeit, verharren in Erwartung auf das Kommende und lassen Düfte frei, die sonst kaum zu erhaschen sind. Im morgendlichen Dunst, verbunden mit frischer Kühle kann man die Frühe förmlich riechen. Blüten bereiten sich auf den Tag vor, warten auf ihre "Öffnungszeit" und das Gras duftet feucht von Tau. Der Wald ergibt sich mit harzigen Aromen.
Im Tageslauf eröffnen sich immer neue Duftquellen. Die der Blumen, wenn die Sonne den Tau trocknet, die der Wiesen, deren Kräuter ihre ganz spezifischen Aromen freigeben, die des Waldes, wenn frische Triebe sich fast unmerklich hervorschieben und die Rinde der Bäume ihre harzigen Düfte verbreitet.
Wieder gegen Abend zu glaubt man, die eingefangene und gespeicherte Wärme des Tages zu riechen, bevor sich die Nacht wieder mit kühlen Lüften nähert. Und wenn es so weit ist, dass die Sonne im Westen "verschwunden" ist, tragen gerade jetzt im Frühjahr noch so manche wärmenden Kaminfeuer zur olfaktorischen Vielfalt bei. Leicht rauchig-Balsamisches mischt sich mit den "feuchter" werdenden kühlen Düften nach Sonnenuntergang.
In diesem schönen Duft ist das alles treffend eingefangen. Mitunter subtil, Aufmerksamkeit wünschend. Manchmal deutlich, Ruhe gönnend. Aber immer in Richtung "Morgen" und "Abend" gehend, wo sich Tag und Nacht berühren....
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