Nuit des Sens von Féraud

Nuit des Sens 2010

Degeneriert
19.01.2011 - 05:21 Uhr
5
Hilfreiche Rezension
6Duft 5Haltbarkeit

Waldmensch

Wenn der Waldgeist Freigang hat wird er wahrscheinlich so riechen.
Ein rauchiger kühler Morgen in einem Tannenwald. Die Nebelschwaden ziehen durch, das Feuer ist gelöscht und hey da kommt der Springensfeld - denkt man bei den beschriebenen Duftnoten. Doch es kommt ganz anders...

Auf meiner haut mag ich dieses Gebräu überhaupt nicht. Heute hab ich es erneut auf einem Teststreifen probiert. Man riecht zum Auftakt eine extreme Pfeffernote als auch Muskatnuss.Beides so klar, deutlich und rein als wär der Gewürzschrank darin versenkt worden. Im Vergleich dazu kam es mir vor, auf meiner Haut sei ein extrem krautiger Geruch zu vernehmen gewesen.
Die Herznote wird mysteriöser Weise fast komplett verschluckt. Wie Apicius bereits geschrieben hatte, man nimmt Weihrauch und Leder nur sehr geringfügig wahr. Für den einfachen Pöbel wie mich,die keine Supernasen sind, wird das Erschnuppern zu einer olfaktorischen Herausforderung.

Auch in der Basisnote geht das heitere Raten weiter. Keine Anzeichen von Vanille - wäre womöglich eher deplatziert. Die Kombination Vetiver/Patchouli
ist denke ich sehr selten anzutreffen. Dieses Parfum verspricht viel - vielleicht auch zu viel?!
Wir als Katzenliebhaber sollten nen kleiner Stinker abrichten der bei bestimmten Noten anschlägt. Wird die Differenzierung deutlich vereinfachen.
Zusammenfassend kann man sagen: Geringe Veränderungen im Verlauf, würzige Noten, gewagte Kombination der Komponenten und eine kühle, frische Wirkung zu Beginn machen Nuit des Sens zu einem zwiespältigem Duft. Es empfiehlt sich gründlich zu testen, denn nicht jede Nase wird diesem Parfum einen Passierschein aushändigen.
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