Armani Code Luna 2012

Diani
22.05.2023 - 13:21 Uhr
5
7
Preis
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft

Ein Abschied

Diese Liebe begann 2012. Am ersten nasskalten Herbsttag des Jahres. Mit meinem Freund war ich in der Stadt und sprühte mir Armani Code Luna auf den Arm. Eau Sensuelle? Klingt, als wäre der etwas für mich. Den normalen Armani Code fand ich super, auch wenn er mir immer viel zu stark war. Deshalb sprühte ich ihn auch immer nur in die Luft und lief durch - da hatte er die richtige Intensität für mich. Also gab ich auch dem Armani Code Luna eine Chance. Hmm… Nee. Der ist nix. Viel zu zitrisch. Zurück ins Regal.

Weiter ging es in ein Eiscafé. Als ich dort saß, streifte immer wieder ein wunderschöner sanft pudrig-blumiger Duft meine Nase. Bis ich gemerkt habe, dass ich das bin, vergingen erst mal ein paar Minuten. War das echt der gleiche Duft? Unglaublich. Hier drinnen entfaltet sich seine ganze Kuscheligkeit. Sehr sanft und zurückhaltend, aber wahrnehmbar. Genau so einen Duft brauche ich im Herbst. Anfangs ist er frisch, fast bitter-zitrisch, und erinnert mich an die kühle Herbstluft, die einem durch alle Glieder fährt. Später kommt eine kuschelige blumig-vanillige Duftwolke dazu, in die ich mich hineinlegen möchte. Genau das richtige in der nasskalten grauen Jahreszeit. Unterschwellig bleibt die Frische. Den Duft habe ich mir am gleichen Tag noch gekauft.

Seitdem hat mich dieser Duft und auch der Mann in jedem Herbst begleitet. Ich liebte diese bittere Orange zu Beginn mit Blick nach draußen in den nebligen Oktobermorgen. Ich liebte es, mich in ihn hineinzukuscheln, wenn es ungemütlich regnerisch und herbstlich kalt war. Ich liebte es, wie mich diese Duftwolke mit Wärme und Geborgenheit umhüllte. All das interessiert Armani natürlich nicht - der Duft wurde eingestellt. Dazu passt nun leider auch, dass die Beziehung nach 18 wundervollen Jahren von meinem Mann beendet worden ist. Der Rest in meinem letzten Code Luna wird nicht mehr für einen ganzen Herbst reichen. Traurig schaue ich den schönen Flakon an und denke mir, vielleicht bin ich ja doch inzwischen herausgewachsen. Und dieses Zitrische zu Beginn habe ich doch eh nie so richtig gemocht. Und bei Temperaturen über fünfzehn Grad war er mir doch sowieso immer zu süß. Und so wirklich lange gehalten hat er auch nicht.
Nein. Es bringt nichts, weiter an ihm festzuhalten, auch wenn mir seine warmen Umarmungen fehlen werden. Auch wenn ich diese vertraute Duftwolke vermissen werde… Auch wenn ich noch nicht weiß, wer mich nun sonst im Herbst begleiten soll…..
Es ist Zeit, Abschied zu nehmen.
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