17.10.2023 - 10:24 Uhr
Floyd
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Floyd
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Bohemiens der besetzten Häuser
Ich ertrinke in Deinen filzigen Zotteln, dem Duft von indischen Räucherstäbchen, Champakablüten und Sandelhölzern, den schweren Schwaden in Paisleymustern auf den Seidentüchern vor den blinden Fenstern, den schnarrenden Klängen aus Kassettenrekordern, den Liedern von Ton Steine Scherben. Wenn die Nacht am tiefsten, unsre Augen sich schließen und die Nebel sich wie Opium bittersüß zu uns in die Kleider legen, die den Duft von Patchouly noch in sich tragen, erdig und herb und dunkelgrün wie die Matratze auf dem Holzdielenboden. Wo wir uns eine Gegenwart träumten, da war eine andere Zeit.
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Gypsy Spirit Witch aus dem walisischen Aberystwyth vertreibt allerlei handgefertigte Devotionalien aus dem Reich der Magie und der Zauberei. Ihre Düfte werden aus einer hautfreundlichen Basis von Mandelöl und Traubenkernöl hergestellt. Verwendet werden zudem ausschließlich reine Parfümöle, ätherische Öle und Absolues.
"Bohemian Boudouir" vereint alle Gerüche, die ich mit Indienläden, den besetzten Häusern meiner Jugendjahre, der alternativen Szene verbinde. Dominant ist durchweg das Nag Champa, die Verbindung aus Champaca-Blüten und Sandelholz, welches hier herrlich räucherstäbchenartig daherkommt, nicht zu süß, eher blumig-holzig-rauchig und das durch bittersüßes Opium mehr Dunkelheit und Tiefe bekommt und in der Basis von holzig-erdigem, eher herbem, likörartigem Patchouly unterstützt wird. Der Moschus wirkt bestenfalls wie ein etwas glättender Nebelschleier, hält sich aber weitestgehend zurück. Der Duft versetzte mich für die Dauer einer langen Herbstnacht in die deutlich bis moderat projizierenden Gerüche eines Zimmers im besetzten Haus.
(Mit Dank an FrauKirsche)
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Gypsy Spirit Witch aus dem walisischen Aberystwyth vertreibt allerlei handgefertigte Devotionalien aus dem Reich der Magie und der Zauberei. Ihre Düfte werden aus einer hautfreundlichen Basis von Mandelöl und Traubenkernöl hergestellt. Verwendet werden zudem ausschließlich reine Parfümöle, ätherische Öle und Absolues.
"Bohemian Boudouir" vereint alle Gerüche, die ich mit Indienläden, den besetzten Häusern meiner Jugendjahre, der alternativen Szene verbinde. Dominant ist durchweg das Nag Champa, die Verbindung aus Champaca-Blüten und Sandelholz, welches hier herrlich räucherstäbchenartig daherkommt, nicht zu süß, eher blumig-holzig-rauchig und das durch bittersüßes Opium mehr Dunkelheit und Tiefe bekommt und in der Basis von holzig-erdigem, eher herbem, likörartigem Patchouly unterstützt wird. Der Moschus wirkt bestenfalls wie ein etwas glättender Nebelschleier, hält sich aber weitestgehend zurück. Der Duft versetzte mich für die Dauer einer langen Herbstnacht in die deutlich bis moderat projizierenden Gerüche eines Zimmers im besetzten Haus.
(Mit Dank an FrauKirsche)
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