24.05.2021 - 11:55 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Hilfreiche Rezension
10
Berliner Modezar
Auf jeder "Berlinale" der Nachkriegszeit traf man Modelle von Heinz Oestergaard; jede Frau, jeder Star dort wollte in einer Robe von ihm gesehen werden.
Dieser smarte Herr wurde zu Deutschlands Modezar seiner Zeit.
Nicht nur Maria Schell und Zarah Leander, nein, später auch die Kundinnen des Großversandhauses "Quelle", trugen gern seine kleidsame, damenhafte Mode.
(Übrigens nach 1971 auch die Polizei; für die ab dann grün-beige Dienstkleidung zeichnete Heinz Oestergaard.)
Ich kann mich noch gut erinnern, seinen Namen als Kind immer wieder gehört zu haben und an mein Erstaunen, als ich ihn das erste Mal geschrieben sah: "Östergart" - was ich verstanden hatte - klang ein kleines bisschen anderes!
Dass es unter seinem Namen auch Düfte gab, erfuhr ich erst, als ich die Flacons aus dem "Nachlass-Abfall" einer verstorbenen Nachbarin von deren Schwester bekam. (Ich berichtete davon.)
Ich staunte sehr: aber warum eigentlich?
Haben doch Modeschöpfer schon seit langem ihre eigenen Duftlinien und niemand denkt sich etwas dabei!
Warum also nicht Heinz Oestergaard!
Nachdem ich alle Flacons gereinigt hatte, die offenbar jahrzehntelang ganz hinten im Wäschefach eines Schrankes standen, musste ich natürlich auch probieren, was ich "geerbt" habe.
Im Gegensatz zu den anderen Düften stellte mich "Heinz Oestergaard" doch etwas auf die Probe:
Es gibt keinerlei Angaben dazu; nun muss es also meine Nase wieder einmal richten.
Zeitlich würde ich das Eau de Toilette "Heinz Oestergaard" den späten Sechziger, eher noch frühen Siebziger Jahre zuordnen.
Der Flacon scheint einfach, ist aber gerade dadurch geschmackvoll und elegant.
Er beherbergt einen frischen, leicht blumigen "Alltagsduft", der noch heute sehr ansprechend ist und bestimmt seine Freunde haben würde.
Gut dosiertes Zitronen- und Bergamotte-Aroma bildet den Auftakt - angenehm frisch und mit etwas "Grün" durchsetzt. Durch die leicht pfeffrige Nuance würde ich auf Bergamotte tippen.
Das wäre in dieser Frischekombination auch nicht unüblich, muss aber nicht sein.
Denn auch bei "Heinz Oestergaard" Eau de Toilette wurde das Rad natürlich nicht neu erfunden.
Ein hübsches Blumengebinde folgt diesem leichten Entrée; nicht gewaltig oder dominierend: nein, einfach nur zu einem Frischeduft mit Niveau passend.
Ich nehme Rosen wahr, nicht die schwere reife Sorte, sondern eher etwas leichtere, und natürlich den Duft des wunderbaren weißen Jasmins. (Wovon ich, ebenso wie von dem des Maiglöckchens, nie genug bekommen kann.)
Auch etwas Feines, Würziges wurde in diesen hübschen handlichen Strauß gebunden: Nelken, so brav und bieder und doch so reizvoll mit ihren umgekehrten Ballettröckchen ähnelnden Blüten, könnte es gut sein.
Abgeschlossen wird dieses charmante Duftwesen mit Sandelholz, eventuell Patchouli und etwas Moosigem: ob nun Eichenmoos, das weiß ich nicht genau.
Alles hier ist rund und gelungen; so ganz nach dem Motto: "Aufsprühen und unbeschwert den Tag genießen!"
Ich kann mir "Heinz Oestergaard" gut als treuen Begleiter für einige Stunden, z. B. nach dem Sporteln, beim Shopping oder einfach auch im Büro vorstellen; nur für den Winter sehe ich ihn nicht.
Wieder einmal stelle ich fest, dass mir die Nachbarin, die ich nur als sehr adrette alte Dame kannte (sie wäre dieses Jahr wohl 80 geworden), durch ihre Düfte doch recht nahegebracht wird.
Sie muss in einer Zeit, in der wir einander noch nicht begegnet waren, eine stilvolle Frau mit dem "gewissen Etwas" gewesen sein.
Ich kam also zu einem angenehmen Duft, der so ist, wie die Mode von Heinz Oestergaard damals war: kleidsam, mit einer Spur Eleganz!
Dieser smarte Herr wurde zu Deutschlands Modezar seiner Zeit.
Nicht nur Maria Schell und Zarah Leander, nein, später auch die Kundinnen des Großversandhauses "Quelle", trugen gern seine kleidsame, damenhafte Mode.
(Übrigens nach 1971 auch die Polizei; für die ab dann grün-beige Dienstkleidung zeichnete Heinz Oestergaard.)
Ich kann mich noch gut erinnern, seinen Namen als Kind immer wieder gehört zu haben und an mein Erstaunen, als ich ihn das erste Mal geschrieben sah: "Östergart" - was ich verstanden hatte - klang ein kleines bisschen anderes!
Dass es unter seinem Namen auch Düfte gab, erfuhr ich erst, als ich die Flacons aus dem "Nachlass-Abfall" einer verstorbenen Nachbarin von deren Schwester bekam. (Ich berichtete davon.)
Ich staunte sehr: aber warum eigentlich?
Haben doch Modeschöpfer schon seit langem ihre eigenen Duftlinien und niemand denkt sich etwas dabei!
Warum also nicht Heinz Oestergaard!
Nachdem ich alle Flacons gereinigt hatte, die offenbar jahrzehntelang ganz hinten im Wäschefach eines Schrankes standen, musste ich natürlich auch probieren, was ich "geerbt" habe.
Im Gegensatz zu den anderen Düften stellte mich "Heinz Oestergaard" doch etwas auf die Probe:
Es gibt keinerlei Angaben dazu; nun muss es also meine Nase wieder einmal richten.
Zeitlich würde ich das Eau de Toilette "Heinz Oestergaard" den späten Sechziger, eher noch frühen Siebziger Jahre zuordnen.
Der Flacon scheint einfach, ist aber gerade dadurch geschmackvoll und elegant.
Er beherbergt einen frischen, leicht blumigen "Alltagsduft", der noch heute sehr ansprechend ist und bestimmt seine Freunde haben würde.
Gut dosiertes Zitronen- und Bergamotte-Aroma bildet den Auftakt - angenehm frisch und mit etwas "Grün" durchsetzt. Durch die leicht pfeffrige Nuance würde ich auf Bergamotte tippen.
Das wäre in dieser Frischekombination auch nicht unüblich, muss aber nicht sein.
Denn auch bei "Heinz Oestergaard" Eau de Toilette wurde das Rad natürlich nicht neu erfunden.
Ein hübsches Blumengebinde folgt diesem leichten Entrée; nicht gewaltig oder dominierend: nein, einfach nur zu einem Frischeduft mit Niveau passend.
Ich nehme Rosen wahr, nicht die schwere reife Sorte, sondern eher etwas leichtere, und natürlich den Duft des wunderbaren weißen Jasmins. (Wovon ich, ebenso wie von dem des Maiglöckchens, nie genug bekommen kann.)
Auch etwas Feines, Würziges wurde in diesen hübschen handlichen Strauß gebunden: Nelken, so brav und bieder und doch so reizvoll mit ihren umgekehrten Ballettröckchen ähnelnden Blüten, könnte es gut sein.
Abgeschlossen wird dieses charmante Duftwesen mit Sandelholz, eventuell Patchouli und etwas Moosigem: ob nun Eichenmoos, das weiß ich nicht genau.
Alles hier ist rund und gelungen; so ganz nach dem Motto: "Aufsprühen und unbeschwert den Tag genießen!"
Ich kann mir "Heinz Oestergaard" gut als treuen Begleiter für einige Stunden, z. B. nach dem Sporteln, beim Shopping oder einfach auch im Büro vorstellen; nur für den Winter sehe ich ihn nicht.
Wieder einmal stelle ich fest, dass mir die Nachbarin, die ich nur als sehr adrette alte Dame kannte (sie wäre dieses Jahr wohl 80 geworden), durch ihre Düfte doch recht nahegebracht wird.
Sie muss in einer Zeit, in der wir einander noch nicht begegnet waren, eine stilvolle Frau mit dem "gewissen Etwas" gewesen sein.
Ich kam also zu einem angenehmen Duft, der so ist, wie die Mode von Heinz Oestergaard damals war: kleidsam, mit einer Spur Eleganz!
6 Antworten
Serenissima
