31.12.2022 - 01:58 Uhr
Taurus
1054 Rezensionen
Taurus
Sehr hilfreiche Rezension
10
Persiflage für Hipster?
Dieser Duft gibt einige Rätsel auf. So wurde mir kolportiert, dass Soviet irgendwann in den 90ern temporär von einer deutschen Drogeriekette feilgeboten wurde. Name und Aufmachung sollten bewusst auf Produkte der damaligen Sowjetunion anspielen. Der Aluminiumflakon, der eher an eine Handgranate und einem Schädlingsbekämpfungsmittel erinnert, wurde in einer Blechdose mit kyrillischer Schrift angeboten.
Noch rätselhafter ist der Hersteller. Dabei soll es sich tatsächlich um den Baustoffproduzenten Knauf handeln, der vor allem für Rigips und weitere Trockenbauprodukte bekannt ist und mit Düften insbesondere Parfums überhaupt keine Berührungspunkte hat.
Doch kommen wir nun zum Wesentlichen: der Frage, wie so ein Konstrukt schnuppert, das scheinbar aus einer Bierlaune beim Betriebsfest entstanden ist. Soviet startet jedenfalls genauso altbacken, wie er aussieht. Ein wenig zitrisch mit etwas Eichenmoos plus der Schärfe von Lavendel. Die ersten Sekunden lassen an einen Rundgang im Knauf-Betriebswerk denken. Kurz darauf entpuppt sich der wahre oflaktorische Kern von Soviet - ein rauer Rasierwasserduft mit kernseifigen staubigen Anleihen aus alten Tagen. Da muss man schon ein schwerer Nostalgiker sein, um sich darin zu verlieben, dennoch wird es auch dafür Fans gegeben haben oder gar noch geben.
Tragbar ist Soviet durchaus, ohne dass es sofort einen Abwaschreflex auslöst. Vor allem im Drydown wird es beinahe pudrig-sanft und durchaus gefällig. Allerdings weckt es wahrhaftig Assoziationen an 5-Kopeken After-Shaves aus dem Supermarkt. So gesehen kann er definitiv nicht als klassische Oldschool-Retro-Vintage Kreation durchgehen, ist jedoch besser als ein olfaktorischer Scherzartikel, der wie eine Persiflage für Hipster wirkt.
Wohl nicht nur aufgrund der aktuellen angespannten politischen Lage und der quasi Dämonisierung russischer und sowjetischer Kultur würde Soviet heutzutage mit seinem Alu-Flakon in der Blechdose wie Blei in den Regalen liegen.
Noch rätselhafter ist der Hersteller. Dabei soll es sich tatsächlich um den Baustoffproduzenten Knauf handeln, der vor allem für Rigips und weitere Trockenbauprodukte bekannt ist und mit Düften insbesondere Parfums überhaupt keine Berührungspunkte hat.
Doch kommen wir nun zum Wesentlichen: der Frage, wie so ein Konstrukt schnuppert, das scheinbar aus einer Bierlaune beim Betriebsfest entstanden ist. Soviet startet jedenfalls genauso altbacken, wie er aussieht. Ein wenig zitrisch mit etwas Eichenmoos plus der Schärfe von Lavendel. Die ersten Sekunden lassen an einen Rundgang im Knauf-Betriebswerk denken. Kurz darauf entpuppt sich der wahre oflaktorische Kern von Soviet - ein rauer Rasierwasserduft mit kernseifigen staubigen Anleihen aus alten Tagen. Da muss man schon ein schwerer Nostalgiker sein, um sich darin zu verlieben, dennoch wird es auch dafür Fans gegeben haben oder gar noch geben.
Tragbar ist Soviet durchaus, ohne dass es sofort einen Abwaschreflex auslöst. Vor allem im Drydown wird es beinahe pudrig-sanft und durchaus gefällig. Allerdings weckt es wahrhaftig Assoziationen an 5-Kopeken After-Shaves aus dem Supermarkt. So gesehen kann er definitiv nicht als klassische Oldschool-Retro-Vintage Kreation durchgehen, ist jedoch besser als ein olfaktorischer Scherzartikel, der wie eine Persiflage für Hipster wirkt.
Wohl nicht nur aufgrund der aktuellen angespannten politischen Lage und der quasi Dämonisierung russischer und sowjetischer Kultur würde Soviet heutzutage mit seinem Alu-Flakon in der Blechdose wie Blei in den Regalen liegen.
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