Teriaq Intense /ترياق Lattafa 2024

In einem anderen Jahrhundert - als man noch an Zimmerecken hustete und Rezepte auf Leinen schrieb - hätte man diesen Duft nicht getragen, man hätte ihn verschrieben.

Teriaq Intense riecht nicht wie ein Parfüm, er riecht wie ein Mittel gegen das, was draußen ist.

Ein dunkler Sirup aus Pflaumen und Zimt - nicht lieblich, nicht süßlich.
Sondern dick.
Wie flüssiger Schatten, der langsam die Haut entlang kriecht.
Warm, aber nicht weich.
Ein Mantel aus Geruch.

Benzoe streicht über allem:
leicht harzig, ein Hauch Apotheke. Vielleicht sogar rauchig - aber mehr wie ein getrocknetes Heilkraut auf glühendem Holz, nicht wie Feuer.

Es ist ein Duft für den Herbst, wenn der Morgen sich zäher bewegt, und du draußen noch wartest, ob der Nebel dich zuerst sieht.

Er ist nicht gefällig. Nicht verspielt.
Aber er bleibt.
Und je länger er bleibt, desto mehr spricht er.

Nicht laut.
Nicht dringend.
Nur in der Art, wie ein alter Stuhl manchmal knarzt, ohne dass du sich bewegst.

Mein Fazit:
Ein kräftiger Pflaumensirup mit Zimt.
Vielleicht macht die Benzoe ihn leicht rauchig oder medizinisch.
Aber gut.
Zumindest nicht schlecht.
Für Herbst. Für Winter. Für Momente, in denen ein Duft nicht gefallen soll - sondern da sein.