I-III Russian Tea von Masque

I-III Russian Tea 2014

annlaurin
04.05.2025 - 10:39 Uhr
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Ganz und gar kein russischer Tee, eher Lapsang Souchong oder Pu-Erh

Eine heftige Dosis Minze mit Pfeffer schlägt in die Nase. Danach taucht ein rauchiger, teeriger Geruch auf, gleichzeitig eine sehr saure Fruchtnote – Himbeere – und dieser Kontrast bleibt lange bestehen. Ganz und gar kein russischer Tee, eher Lapsang Souchong oder Pu-Erh. Mit der Zeit wird der Duft weicher und runder, die Blumen glätten ihn, aber auch nach drei Stunden wird er nicht ruhig – die Spannung bleibt spürbar, und das kann ermüden. Das scheint mein genereller Eindruck von Rasquinet-Düften zu sein: ein kraftvoller Auftakt, eine wunderschöne und intensive Herznote to die for, aber die Basis ist zu fordernd und intensiv – die Spannung löst sich nicht, sie tritt nur in den Hintergrund, ohne dass es ein echtes Finale gibt.

Russian Tea erinnert mich an Yvra 1500 (eigentlich natürlich andersherum – Yvra 1500 kam später): dasselbe rauchig-teeig-blumige Konstrukt. Yvra 1500 startet anders, mit einer seltsamen pilzartigen Note, ihm fehlt der rauchig-saure Kontrast, dafür hat er mehr Holz – dadurch wirkt er ruhiger und runder. Beide scheinen perfekt für einen Barbesuch an einem klammen Novemberabend zu sein.
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