Trojan Horse von Nuhi

Trojan Horse

ComputerMaus
25.06.2025 - 04:56 Uhr
2
5
Preis
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft

Nicht mein Pferd

Die Probe zu diesem Duft kam passenderweise als Geschenk. Mir wurde quasi das trojanische Pferd vors Tor gesetzt und ich habe es bereitwillig hereingelassen.
Überfallen von (winzig kleinen) Griechen wurde ich nicht. Trojan Horse ist aber auch so gar nicht mein Ding, obgleich ich ihm die kompositorische Klasse anerkenne.

Trojan Horse ist sehr altmodisch. Das kommt vor allem durch das harzig-Säuerliche, was viele (schwere) Herrendüfte der 80er ausgemacht hat. Dazu ist Nuhis Holzpferd passend holzig, dazu sehr aromatisch, würzig und balsamisch. Die Patchouli-Grundlage ist eher subtil, darüber liegen eine strenge Rose, eine ebenfalls recht strenge, intensiv-schwere Magnolie. Pfeffer und Koriander machen das Würzige aus. Der holzige Anteil ist schwer auszumachen und scheint aus dem Unmengen-Gemisch an Duftnoten (von denen die meisten aber gar nicht zu identifizieren sind) zu entstehen. Das Sandelholz allein kann nicht für ihn verantwortlich sein; er hat eher etwas von einer sehr trockenen, sauren Zeder.
Unterm Strich ist mir Trojan Horse zu streng. Und durch seine Intensität ist er auch nicht leicht zu tragen. Schon fürs Büro könnte er zu hart sein, für ernste Anlässe (ich denke da an sowas wie Vorladungen vorm Gericht) ist er jedoch geeignet.
Ein Duft für alle, die den würzig-holzigen Herrendüften mit deutlichem säuerlichem Einschlag der 80er nachhängen.

Der Flakon ist markentypisch schön und fein, dem Preis angemessen. Nicht ganz dem Preis angemessen ist die zwar überaus solide Sillage, die aber auch gerne noch etwas länger als 2 Stunden hätte in voller Kraft projizieren dürfen. 7 Stunden Gesamthaltbarkeit sind auch grundsätzlich absolut in Ordnung, aber bei Premium-Preisen sollte man dennoch höhere Ansprüche an den Tag legen.
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