Cedar St. Tavern 2013

Cedar St. Tavern von Prospector Co.
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.
2.8 / 10 4 Bewertungen
Ein Parfum von Prospector Co. für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist blumig-erdig. Es wird noch produziert.
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Duftrichtung

Blumig
Erdig
Fougère
Süß

Duftnoten

EichenmoosEichenmoos LavendelLavendel PatchouliPatchouli TonkabohneTonkabohne
Bewertungen
Duft
2.84 Bewertungen
Haltbarkeit
3.04 Bewertungen
Sillage
3.34 Bewertungen
Flakon
5.18 Bewertungen
Eingetragen von AmyAmy, letzte Aktualisierung am 14.09.2021.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
7
Flakon
2
Sillage
2
Haltbarkeit
4
Duft
Floyd

450 Rezensionen
Floyd
Floyd
4  
Ginsbergs Lavendel im Matsch von Woodstock, oder: Omas Seife
Die Cedar Street Tavern stand am östlichen Ende von Greenwich Village in New York. Einst Anlaufort für Avantgarde-Autoren und Künstler, war sie Treffpunkt für abstrakte Expressionisten wie Jackson Pollock sowie der literarischen Beat Generation um Allen Ginsberg, Jack Kerouac und Gregory Corso. Pollock soll dort übrigens Lokalverbot erhalten haben, weil er die Toilettentüre aus den Angeln gehoben und durch den Raum geschleudert haben soll, um anschließend in einen Aschenbecher zu urinieren. In den 60er Jahren soll man dort wohl auch Bob Dylan getroffen haben. 2006 schließlich schloss die Bar. Sie wurde in ihre Mahagoni-Einzelteile zerlegt und nach Austin, Texas verbracht, wo sie schließlich zehn Jahre später in dem Restaurant Eberly wieder aufgebaut wurde.
Bei dieser Geschichte ist ein Duft zu erwarten, der all dies in irgendeiner Form wiederspiegelt. Verwegenheit, Rauch, Tabak, Leder in einer klassischen Form der späten 50er bis 60er vielleicht. Leider ist aber genau dies der Prospector Co. so überhaupt nicht gelungen. Es sei denn, es ist die Dekonstruktion des Ortes, die Thema des Duftes sein sollte, die erdig blumige Leichtigkeit der Hippies vielleicht auch, schließlich galt die Beat Generation als Vorläufer der 68er. Die literarische Dekonstruktion schafft ja Sinn durch Paradoxie.
Der Duft Cedar St Tavern will laut Namenszusatz "Fougère" ein eben solcher sein, ist es aber auch nicht. Gleich zu Beginn stellt sich eine für mich schon fast beißende Blumigkeit ein, die dem Lavendel zuzuordnen ist. Das Bissige tritt dann aber schnell in den Hintergrund, vermischt sich mit den süßlichen, erdigen Noten des Patchouli und der Tonkabohne. Nach nur einer Minute riecht er für mich nach etwas süßlich biederer Seife. Sowas lag früher immer bei Oma in der klebrigen Vertiefung des Waschbeckens.
Nach etwa einer halben Stunde kann ich den Duft auf meiner Haut kaum noch wahrnehmen. Für eine etwaige Basisnote muss also ein Blatt Papier herhalten, das ich großzügig einsprühe. Hier spielt sich zu Beginn das selbe Schauspiel ab: Blume, süße Erde, Seife. Schon nach fünf Minuten muss ich meine Nase in den Zellstoff pressen. Soviel nur zu Haltbarkeit und Sillage. Nach etwa einer Stunde kommt dann etwas Moos in die süßliche Brühe, wodurch die Entwicklung dann auch abgeschlossen ist. Nach weiteren zwei Stunden ist er weg, vermutlich nach Austin, Texas.
Wer oder was in der namensgebenden Taverne soll bitte so gerochen haben? Allen Ginsberg vielleicht noch am ehesten. Ich sehe ihn vor mir mit seiner Miniaturquetsche Mantras singend. Der Ginsberg, der das großartige Jazzgedicht "Howl" verfasst hat, hat sowas aber sicher nicht getragen. Da fällt mir ein, dass Armut sicherlich auch ein Thema der Avantgarde ist. Hmm. Das passt dann aber wiederum nicht zur Paradoxie der Dekonstruktion. Tom Wolfe würde vermutlich sagen: "This scent is definitely off the Magic Bus!"
3 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Beliebt von Prospector Co.

Peary & Henson Aftershave von Prospector Co. K.C. Atwood Aftershave von Prospector Co. Misselthwaite Manor von Prospector Co. Gabardine 1879 von Prospector Co. Hanging Rock Creek von Prospector Co.