Provenance Tales - Cynefin 2013

Franciska
15.04.2017 - 06:25 Uhr
2
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
4
Duft

Metallischer Lavendel

Cynefin gehört zu den "Provenance Tales", der Duftlinie von Rouge Bunny Rouge, die laut Internetseite des Herstellers "hochkonzentrierte, erlesene Unisexdüfte" enthalten soll. Diese Beschreibung und der schwarze (zumindest auf dem Bild) wertig anmutende Flakon lassen eigentlich auf einen intensiven, irgendwie mystischen, auf alle Fälle besonderen Duft schließen. Schonmal vorneweg, diese Erwartung erfüllt Cynefin (was der Name bedeuten soll, kann ich leider auch nicht sagen) zumindest bei mir nicht.

Was es mit der Marke selbst auf sich hat, könnt ihr im nächsten Absatz lesen. Für alle, die bereits einen anderen Kommentar von mir zu dieser Marke gelesen haben, können es einfach überspringen, da ich die Beschreibung einfach kopiert habe. Dies ist mehr für die Leute gedacht, die nur etwas zu einem einzelnen Duft lesen möchten.

Die von Alexandra de Montford gegründete Marke bietet Make-up-Produkte und auch Parfum an. Die Produkte sollen Opulenz mit Schönheit verbinden, Romantik und Andersartigkeit sind die Grundpfeiler der Unternehmensphilosophie. Mit fantastischen Erzählungen der viktorianischen Ära und des königlichen Zarismus (stammt die Marke eigentlich aus UK oder Russland?) soll die verlorengegangene Kust des Geschichtenerzählens wiederbelebt werden. Im viktorianisch-märchenhaften Stil sollen magische, aber dennoch erwachsene Erzählungen überliefert werden. Bewacht werden diese "seraphimischen Rätselhaftigkeiten" von einem wundersamen Hasen, der den Schlüssel besitzt. Dies erklärt den seltsamen Namen.
Die Produkte verbinden handwerkliche Fertigkeiten mit ästhetischer Umsetzung, sollen die natürliche Schönheit und die zeitlose Eleganz unterstreichen. So ist es auf der Homepage der Marke zu lesen.

Frisch aufgesprüht startet der Dut grün-krautig. Fast direkt nach dem Start schwingt auch ein metallischer Unterton mit. Lavendel rieche ich auch, aber auch eher zart unterlegt. Was mich hier allerdings stutzig macht, ist die Tatsache, dass der Lavendel (und auch das Veilchenblatt-Absolue, welches ich nicht wirklich herausriechen kann) in OrPur-Qualität zugesetzt sein sollen.

Der Begriff OrPur begegnete mir das erste Mal bei den Bvlgari-Düften. Die Verkäuferin erklärte mir damals, dass dies die reinste Form einer natürlichen Essenz ist und ich habe es so hingenommen. Bei einer Preisklasse von 300€/100ml kann man auch (eher) glauben, dass tatsächlich mit natürlichen Essenzen gearbeitet wird. Nachdem Cynefin in meiner Nase aber sehr synthetisch riecht, bin ich dem ganzen nochmal auf den Grund gegangen und konnte bei Essenza Nobile nachlesen, dass die Abkürzung für "Origin and Purity" steht und "eine Technik bezeichnet, durch die natürliche Duftingredienzen in besonders unverfälschter Form gewonnen werden können. Dabei werden ausschließlich 100 % natürliche Rohstoffe von höchster Qualität verwendet. Sie werden nach strengen Vorgaben im ökologischen Landbau angebaut und geerntet. Durch eine besonders schonende Extraktion werden 100 % natürliche Duftstoffe von bester Qualität gewonnen."

Natürlich und wertig riecht der Duft für mich leider nicht, er bleibt lange Zeit metallisch mit dem leichten Lavendelhauch. Mit der Zeit kommt etwas für mich undefinierbar chemisches dazu und der Duft wird zur Basis hin irgendwie säuerlich.

Die Haltbarkeit ist recht gut und die Sillage mittelmäßig, leider kann dies den Duft in meinen Augen auch nicht retten. Es bleibt für mich die Frage: Was wurde hier versucht? Klassische Noten wie Lavendel und Veilchenblatt mit modernen, synthetischen Duftnoten zu kombinieren, um etwas neuartiges zu schaffen? Mag sein, jedoch kann ich damit leider eher weniger anfangen.
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