02.11.2019 - 19:36 Uhr
Stanze
105 Rezensionen
Stanze
Top Rezension
32
Vergeblich schrubben in Akkale
Akkale ("Weiße Burg") ist ein Ruinenfeld aus spätrömischer oder byzantinischer Zeit nahe Elaiussa Sebaste in der Südtürkei. Die Sonne knallt auf die Reste eines römischen Amphitheaters. Grillen zirpen und es ist still. Da riecht es nach Zitrusfrüchten und jemand wäscht sich gerade an einem antiken Trog den Stallgeruch mit Rosenseife ab. Ist aber ein schwieriges Unterfangen, der Stall will sich nicht abwaschen lassen. Macht nichts, in Akkale ist nicht so viel los. Da kann man ruhig komisch riechen.
Meine indische Kollegin hat uns allen vor zwei Jahren einen kleinen Rollflakon eklig stinkendes und sehr anhaftendes, orientalisches Zeug aus dem Heimaturlaub mitgebracht. Das hat sie wohl am Flughafen gekauft. Es war auch toll für Muslime, nämlich ohne Alkohol und ich fand das zwar sehr lieb von ihr, musste das Zeug aber draußen in die große Mülltonne schmeißen, weil es so stark stank. Daran hat mich Akkale erinnert. Sooo schlimm sei es aber auch nicht, sagte fam. Tester M, der das Akkale-Ereignis schon von der Zimmertür her roch, als er reinkam und ich saß am Fenster. Ich hab jedenfalls ein Trauma bezüglich protoorientalisch riechenden Düften.
Da ich gut ausgerüstet bin, was Mittel zum Abschrubben von ungeliebten Düften angeht, bekam ich Akkale ab. Das war immerhin ein Trost. Auch in der Hinsicht war es nicht ganz so schlimm, wie das Zeug, das mir die Kollegin mitgebracht hatte.
Irgendwer kann Akkale bestimmt tragen. Ich aber nicht. Zu gar keiner Gelegenheit und in keiner Jahreszeit. Nicht einmal in einer menschenleeren Gegend.
Meine indische Kollegin hat uns allen vor zwei Jahren einen kleinen Rollflakon eklig stinkendes und sehr anhaftendes, orientalisches Zeug aus dem Heimaturlaub mitgebracht. Das hat sie wohl am Flughafen gekauft. Es war auch toll für Muslime, nämlich ohne Alkohol und ich fand das zwar sehr lieb von ihr, musste das Zeug aber draußen in die große Mülltonne schmeißen, weil es so stark stank. Daran hat mich Akkale erinnert. Sooo schlimm sei es aber auch nicht, sagte fam. Tester M, der das Akkale-Ereignis schon von der Zimmertür her roch, als er reinkam und ich saß am Fenster. Ich hab jedenfalls ein Trauma bezüglich protoorientalisch riechenden Düften.
Da ich gut ausgerüstet bin, was Mittel zum Abschrubben von ungeliebten Düften angeht, bekam ich Akkale ab. Das war immerhin ein Trost. Auch in der Hinsicht war es nicht ganz so schlimm, wie das Zeug, das mir die Kollegin mitgebracht hatte.
Irgendwer kann Akkale bestimmt tragen. Ich aber nicht. Zu gar keiner Gelegenheit und in keiner Jahreszeit. Nicht einmal in einer menschenleeren Gegend.
23 Antworten