04.04.2018 - 14:39 Uhr
Meggi
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Meggi
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21
Engagierte Begleit-Umstände
Zuerst hatte ich „Padenstedt“ gelesen. Im Pony-Park Padenstedt bei Neumünster hatte meine Tochter mal Reiterferien gemacht. Aber nein: Pavenstedt. Die Dame scheint im Bereich Klamotten von Prominenz zu sein. Aha.
Zum Duft: Vom Schnuppern am Röhrchen her hätte ich sicherlich nicht auf einen Naturduft getippt. Zu sehr ist die Nase womöglich vom magnolienhaften Dreh mancher Synthetik (Hedion – siehe www.ruhr-uni-bochum.de/duft/duftforschung.html) verdorben. Und Magnolie ist dann auch – nach einer kurzen, fein-würzigen, ziemlich stillen Eröffnung – im Einsatz rasch vornean; ich denke an die Tee-Duftigkeit meiner Sommermagnolie. Dazu gibt’s helles, frisch-luftig umwabertes Holz. Besagte Frische lässt sich ansonsten mit der vorstellbar lichtesten aller Rosen eben noch vereinbaren. Anders ausgedrückt: Viel Rose rieche ich nicht. Behutsame Würze von Koriander (ob ich den von allein erkannt hätte?) liefert ein wenig Pepp. Das Würzige ist nahe am Zimt und ungestützt hätte ich eine Beigabe aus der entsprechenden Ecke vermutet.
Eine cremig-warme, süße, gleichwohl sacht aufgeraute Holz-Note lässt Patchouli und Sandel abhaken. Und tatsächlich bewahrt nach meinem Dafürhalten insbesondere Patchouli den Duft davor, ins allzu Nette abzugleiten, denn es bleibt „untenrum“ rau.
Der Fortgang bietet verlässlich eine zarte, duftig-florale, das Veilchenhafte streifende Aura, cremig-süß-würzig eingebettet, angerichtet auf kratziger Unterlage – und das stundenlang. Nachmittags scheint mir am wachsenden Anteil der Basis eine Spur ambrierter Süße beteiligt. Ungetrübt von Qualitäts-Einbußen liegt die Haltbarkeit bei rund acht, neun Stunden.
Das ist wunderbar zu jeder Gelegenheit tragbar und recht feminin. Allerdings habe ich das alles schon gerochen, und nicht bloß einmal. Vermutlich deswegen komme ich nicht darauf, woran mich der heutige Kandidat konkret erinnert. Doch Originalität oder gar Nischigkeit ist wohl ohnehin nicht beabsichtigt. Das Angebot soll nämlich außerdem soziales Projekt sein, vgl. den Blog-Beitrag von BelAmi sowie die Diskussion dazu. Und das bedarf selbstredend einer gewissen Verkaufbarkeit.
Mithin ist der vorliegende Kandidat all jenen Damen zu empfehlen, die nicht experimentell, sondern einfach vernünftig gepflegt riechen wollen und zudem Freude an ethisch engagierten Begleit-Umständen haben. Dass ich persönlich die Umhäkelung der Bembel (gesehen freilich nur auf dem Foto) arg einkaufsnetzhaft finde, tut nichts zur Sache. Sofern das Geschehen rund um die Herstellung dem Behaupteten wirklich entspricht, sei solchen Vorhaben Erfolg gewünscht.
Ich bedanke mich bei Fluxit für die Probe.
Zum Duft: Vom Schnuppern am Röhrchen her hätte ich sicherlich nicht auf einen Naturduft getippt. Zu sehr ist die Nase womöglich vom magnolienhaften Dreh mancher Synthetik (Hedion – siehe www.ruhr-uni-bochum.de/duft/duftforschung.html) verdorben. Und Magnolie ist dann auch – nach einer kurzen, fein-würzigen, ziemlich stillen Eröffnung – im Einsatz rasch vornean; ich denke an die Tee-Duftigkeit meiner Sommermagnolie. Dazu gibt’s helles, frisch-luftig umwabertes Holz. Besagte Frische lässt sich ansonsten mit der vorstellbar lichtesten aller Rosen eben noch vereinbaren. Anders ausgedrückt: Viel Rose rieche ich nicht. Behutsame Würze von Koriander (ob ich den von allein erkannt hätte?) liefert ein wenig Pepp. Das Würzige ist nahe am Zimt und ungestützt hätte ich eine Beigabe aus der entsprechenden Ecke vermutet.
Eine cremig-warme, süße, gleichwohl sacht aufgeraute Holz-Note lässt Patchouli und Sandel abhaken. Und tatsächlich bewahrt nach meinem Dafürhalten insbesondere Patchouli den Duft davor, ins allzu Nette abzugleiten, denn es bleibt „untenrum“ rau.
Der Fortgang bietet verlässlich eine zarte, duftig-florale, das Veilchenhafte streifende Aura, cremig-süß-würzig eingebettet, angerichtet auf kratziger Unterlage – und das stundenlang. Nachmittags scheint mir am wachsenden Anteil der Basis eine Spur ambrierter Süße beteiligt. Ungetrübt von Qualitäts-Einbußen liegt die Haltbarkeit bei rund acht, neun Stunden.
Das ist wunderbar zu jeder Gelegenheit tragbar und recht feminin. Allerdings habe ich das alles schon gerochen, und nicht bloß einmal. Vermutlich deswegen komme ich nicht darauf, woran mich der heutige Kandidat konkret erinnert. Doch Originalität oder gar Nischigkeit ist wohl ohnehin nicht beabsichtigt. Das Angebot soll nämlich außerdem soziales Projekt sein, vgl. den Blog-Beitrag von BelAmi sowie die Diskussion dazu. Und das bedarf selbstredend einer gewissen Verkaufbarkeit.
Mithin ist der vorliegende Kandidat all jenen Damen zu empfehlen, die nicht experimentell, sondern einfach vernünftig gepflegt riechen wollen und zudem Freude an ethisch engagierten Begleit-Umständen haben. Dass ich persönlich die Umhäkelung der Bembel (gesehen freilich nur auf dem Foto) arg einkaufsnetzhaft finde, tut nichts zur Sache. Sofern das Geschehen rund um die Herstellung dem Behaupteten wirklich entspricht, sei solchen Vorhaben Erfolg gewünscht.
Ich bedanke mich bei Fluxit für die Probe.
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