03.09.2016 - 02:15 Uhr
Taurus
1052 Rezensionen
Taurus
Sehr hilfreiche Rezension
10
Purple Brain
Blindkäufe sind ja bekanntlich so eine Sache. Sicherlich hat sich der ein oder andere Parfumo gewundert, dass es tatsächlich Mitglieder gibt, die extrem teure Parfums einfach so auf Verdacht kaufen und dann in Jammerthreads ihren Unmut darüber äußern, wie enttäuscht sie dann letztendlich sind. „Selber schuld!!!“ möchte man da schreiben oder lieber sogar noch laut zurufen, denn wer bereit ist soviel Geld in eine unbekannte Materie zu investieren, die man mit ein bisschen Geduld, Geschicklichkeit und Gründzügen der Sozialkompetenz weitaus günstiger ertesten könnte, der hat kaum Mitgefühl verdient. Ok, wenn es in dieser hohen Preislage mit dem akzeptieren Blindkauf tatsächlich klappt, dann ist es für die Außenstehenden so interessant wie ein umgefallenes Fahrrad in Peking.
Anders bei spontanen Blindkäufen im Sales-Segment. Hier kann man das Risiko minimieren und noch wahre Schnapper machen. Innerlich geht das Herz und Hirn auf und Unbeteiligte bekommen zumindest noch einen kleinen Geheimtipp mit.
So ist es mir persönlich mit diesem Kandidaten ergangen. Entdeckt habe ich den Duft im Beileger eines regionalen Ramschposten-Ladens. Dabei bin ich vor allem über das Purple gestolpert – und wer mich kennt, weiß warum. Zudem hat die Marke Slazenger u. a. als traditioneller Tennisballlieferant für Wimbledon sowie als Golfballhersteller (man erinnere sich an das Golfspiel im James Bond-Film „Goldfinger“) einen kleinen Coolnessfaktor. Letztendlich ausschlaggebend für die spontane Kaufentscheidung war der äußerst verlockende Preis von schmalen 2,50 €. Damit kann man im Prinzip nichts falsch machen. Sollte der Duft dann dennoch ein persönlicher Flop sein, so hat zumindest meine Wischwaschanlage im Auto, mein WC oder Willi, der wachsame Nachbar als aufmerksame Geste etwas davon.
Doch alle drei kommen definitiv nicht in den Genuss von Purple. Sicherlich sprechen wir auch hier weder von hoher Parfumkunst noch von einem trendigen Designer-Duft. Selbst im Vergleich zu Drogerie-Düften ist er mit 2,50 € eher als ramschig anzusiedeln. Dennoch überzeugt er mich als angenehm fruchtiges Sommerwässerchen, bei dem vor allem die Melone und mit etwas Abstand die Himbeere tonangebend sind.
Die floralen Noten im Herzbereich kommen eher verhalten und sind nur marginal auszumachen. Eventuell ist es die Tuberose, die dominiert.
Auch die Basis lässt sich analytisch mehr erahnen als präzisieren. Von den angegeben Ingredienzien kann ich nichts mit Gewissheit heraus schnuppern, dennoch geht Purple nach hinten raus eine Spur mehr ins Herbe. Dadurch wirkt er insgesamt eher warm sowie beruhigend und scheint vor allem für die sonnigen Abendstunden interessant zu sein. Ich kann ihn mir ganz gut als After-Sport-Duft zum Entspannen vorstellen
Geschafft: Purple ist zwar keine innovative Offenbarung und sicherlich gibt es ein olfaktorisches Vorbild, dass man nur mit viel Fleiß herausfiltern kann. Dafür kommt er zu keiner Zeit plörrig oder billig rüber. Im Gegenteil – mit den üblichen Verdächtigen kann er hervorragend mithalten und meine Haut zeigt weder Rötungen noch Juckreiz an, was einige Pessimisten befürchten könnten. Alles ist gut, wobei ein wenig mehr Sillage und Haltbarkeit garantiert nicht gestört hätten.
Anders bei spontanen Blindkäufen im Sales-Segment. Hier kann man das Risiko minimieren und noch wahre Schnapper machen. Innerlich geht das Herz und Hirn auf und Unbeteiligte bekommen zumindest noch einen kleinen Geheimtipp mit.
So ist es mir persönlich mit diesem Kandidaten ergangen. Entdeckt habe ich den Duft im Beileger eines regionalen Ramschposten-Ladens. Dabei bin ich vor allem über das Purple gestolpert – und wer mich kennt, weiß warum. Zudem hat die Marke Slazenger u. a. als traditioneller Tennisballlieferant für Wimbledon sowie als Golfballhersteller (man erinnere sich an das Golfspiel im James Bond-Film „Goldfinger“) einen kleinen Coolnessfaktor. Letztendlich ausschlaggebend für die spontane Kaufentscheidung war der äußerst verlockende Preis von schmalen 2,50 €. Damit kann man im Prinzip nichts falsch machen. Sollte der Duft dann dennoch ein persönlicher Flop sein, so hat zumindest meine Wischwaschanlage im Auto, mein WC oder Willi, der wachsame Nachbar als aufmerksame Geste etwas davon.
Doch alle drei kommen definitiv nicht in den Genuss von Purple. Sicherlich sprechen wir auch hier weder von hoher Parfumkunst noch von einem trendigen Designer-Duft. Selbst im Vergleich zu Drogerie-Düften ist er mit 2,50 € eher als ramschig anzusiedeln. Dennoch überzeugt er mich als angenehm fruchtiges Sommerwässerchen, bei dem vor allem die Melone und mit etwas Abstand die Himbeere tonangebend sind.
Die floralen Noten im Herzbereich kommen eher verhalten und sind nur marginal auszumachen. Eventuell ist es die Tuberose, die dominiert.
Auch die Basis lässt sich analytisch mehr erahnen als präzisieren. Von den angegeben Ingredienzien kann ich nichts mit Gewissheit heraus schnuppern, dennoch geht Purple nach hinten raus eine Spur mehr ins Herbe. Dadurch wirkt er insgesamt eher warm sowie beruhigend und scheint vor allem für die sonnigen Abendstunden interessant zu sein. Ich kann ihn mir ganz gut als After-Sport-Duft zum Entspannen vorstellen
Geschafft: Purple ist zwar keine innovative Offenbarung und sicherlich gibt es ein olfaktorisches Vorbild, dass man nur mit viel Fleiß herausfiltern kann. Dafür kommt er zu keiner Zeit plörrig oder billig rüber. Im Gegenteil – mit den üblichen Verdächtigen kann er hervorragend mithalten und meine Haut zeigt weder Rötungen noch Juckreiz an, was einige Pessimisten befürchten könnten. Alles ist gut, wobei ein wenig mehr Sillage und Haltbarkeit garantiert nicht gestört hätten.
4 Antworten