D.STRICT 2011

Acedia
01.12.2014 - 16:13 Uhr
1
5
Flakon
5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
5
Duft

- mehr Kürze denn Würze

Da mir eine Probe vor Ort sehr gefiel, versuchte ich es heute mit einem versuchsweisen Einsatz unter realen Arbeitsbedingungen und meine anfängliche Freude ließ nach.

Dieses Parfüm ist wirklich einfach gestrickt nach den zu lesenden Duftnotenangaben:
Der Auftakt ist sehr würzig intensiv, in den ersten Minuten geradezu kraftvoll expressiv möchte man meinen. Ganz klar ist Ingwer ein wenig mit vor allem ausströmendem Pfeffer zu riechen, welcher bis in die Herznote hineinreicht, jedoch verblasst mir persönlich diese mit dem Begriff Kraft zu assoziierende Geruchswahrnehmung allzu schnell.

Rasch nach zwanzig Minuten etwa ist der Weihrauch als Komponente erkennbar und eine wohlige Tiefe scheint sich auf der Haut abzusetzen, vermischt mit Pfeffer, welcher indessen lediglich im Vergleich zum Vorspiel leider nur noch sachte hervorblickt und in allein dieser Zeit herrschen geruchliche Gegensätze, wenn man sie als solche bezeichnen möchte; denn schon ist Vanille anteilig riechbar. In dieser Phase ist es wirklich interessant.

Doch eine generell in diesem Duft vorhandene Mischung aus Dominanz und Verspieltheit, wie es von einem Vorkommentator genannt wurde und dergleichen, vermag ich leider nicht zu erkennen. Wie oben erwähnt verfliegt das Würzige und sehr Maskuline in dem aufgetragenen Parfüm unglaublich schnell.
Die Übergänge der Kopf- zur Herz- bis hin zur Basisnote vollziehen sich tatsächlich in einer großen Eile und nach zwei Stunden mildert auch der elegante Weihrauch die süße Vanille, welche schon nach einer Stunde immer mehr zum tonangebender Akteur wird, nur leicht ab; es verbleibt auf der Haut des Trägers (zumindest der meinen) lediglich eine süßliche, vanilleartige Aura – zum Glück nicht hervorstechend, sondern auf eine warme Art und Weise. So ist der letztendlich bleibende, jedoch nur noch sehr hautnahe Duft zwar kein unangenehmer, allerdings ein stets unmaskuliner und sanfter werdender. Die zeitliche Kürze mit der er sich entwickelt lässt einen Vergleich mit einem modernen Vierminutenlied für ungeduldige Menschen zu, große Individualität besitzt D.STRICT nicht und weswegen auf einer Seite wie Douglas von Eleganz und Erfolg geschrieben wird, erschließt sich mir nicht, da man an einem Arbeitstag nicht viel vom Geruch hat und selbst kaum mehr davon wahrnimmt.

Leider nur ein recht mittelmäßiges, sich verflüchtigendes Produkt von Strellson.
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