28.11.2017 - 14:14 Uhr
Yatagan
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Yatagan
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44
Wackenwasser
Unkommentierte Düfte No. 109
Lohnt sich ein Kommentar zu Faster Harder Fragrance (FHF)? Ein kurzer vielleicht. Für Ahnungslose: FHF ist ein Merchandising-Artikel des W.O.A., also des Wacken Open Air, des wohl nach wie vor größten Heavy Metal Festivals der Welt. Das ist, trotz unzähliger sensationsgeiler Festival-Touristen, die dort nicht wegen der Musik, sondern wegen des angeblich wilden Lebens hinreisen, für Metalfans immer wieder ein nettes, lautes Erlebnis. Man trifft sich auf dem größten Familientreffen der Welt, ist fast (s.o.) unter sich und versteht sich: Es gibt dort so gut wie keine Gewalt, Kriminalität allenfalls wegen anreisender Taschendiebsbanden, verblüffte Polizei, die es Jahr für Jahr kaum glauben mag, dass dort so gut wie nichts Schwerwiegendes passiert (leider vier tragische Unfälle mit Todesfolge seit 1990) und man sogar seine minderjährigen Kinder mitnehmen kann (habe ich vor Jahren selbst schon probiert: es geht ihnen nach wie vor gut) und das alles trotz einer Musik, über die man ja wohl nichts mehr schreiben muss. Spart euch Kommentare dazu. Ich ignoriere sie sowieso. Und ja: Ich habe auch ein Abo fürs Theater, fahre regelmäßig zu Klassik-Konzerten, wenn es sein muss über mehrere Hundert Kilometer, und mag Jazz. Gut jetzt?
Heavy Metal ist aber seit meiner Kindheit (ich habe mich nicht verschrieben: nicht seit meiner Jugend, sondern seit meiner Kindheit) meine Leidenschaft.
Nun hatte ich zwar keine großen Erwartungen an einen Merchandise-Duft von den Wacken-Onkels, hoffte aber ganz im Geheimen auf was Dunkles, Schwarzes, Schnelles, Hartes (vgl. Name), also: Patch mit Oud mit Vetiver mit Pfeffer oder so. Leider daneben!
Der Duft ist frisch-fruchtig und hell-würzig, hat tatsächliche eine Apfelnote (das ist eigentlich ein Witz), wirkt etwas würzig (immerhin: Zimt kann man sich schon einbilden). Die Rosengeranie, die ich eigentlich mag, rieche ich hier nicht, obwohl man die eigentlich immer riecht. Die passt aber auch eher zu snobistisch distinguierten englischen Düften, die ich bekanntermaßen liebe. Vetiver und Sandelholz sind sowieso ein Werbegag und allenfalls die gute olle Gewürznelke ist zu riechen und erinnert mich in der Zwischennote (zwischen Kopfnote und Herznote oder so) etwas an das neue, richtig billige (also billig im Sinne von preiswert, nicht schrottig), lustig benamste Tabac Fire Power. Dies aber nur für eine kurze Weile nach dem Apfel und vor der synthetischen Basisnote, die dann wieder nervt.
Das rockt natürlich alles nicht und das einzig Gute, was man dann doch über den Duft sagen kann, ist, dass er nach einer Weile eine aromatische, etwas maskuline Note entwickelt (wie auch anders, 70% der Besucher sind maskulin) und das geht dann in Ordnung.
Liebes Wacken, das hätte man besser machen können, gell? Aber das W.O.A. ist halt auch ne Marke.
P.S.: Danke an Solina fürs Pröbchen und die gemeinsame Treue zum Metal!
Lohnt sich ein Kommentar zu Faster Harder Fragrance (FHF)? Ein kurzer vielleicht. Für Ahnungslose: FHF ist ein Merchandising-Artikel des W.O.A., also des Wacken Open Air, des wohl nach wie vor größten Heavy Metal Festivals der Welt. Das ist, trotz unzähliger sensationsgeiler Festival-Touristen, die dort nicht wegen der Musik, sondern wegen des angeblich wilden Lebens hinreisen, für Metalfans immer wieder ein nettes, lautes Erlebnis. Man trifft sich auf dem größten Familientreffen der Welt, ist fast (s.o.) unter sich und versteht sich: Es gibt dort so gut wie keine Gewalt, Kriminalität allenfalls wegen anreisender Taschendiebsbanden, verblüffte Polizei, die es Jahr für Jahr kaum glauben mag, dass dort so gut wie nichts Schwerwiegendes passiert (leider vier tragische Unfälle mit Todesfolge seit 1990) und man sogar seine minderjährigen Kinder mitnehmen kann (habe ich vor Jahren selbst schon probiert: es geht ihnen nach wie vor gut) und das alles trotz einer Musik, über die man ja wohl nichts mehr schreiben muss. Spart euch Kommentare dazu. Ich ignoriere sie sowieso. Und ja: Ich habe auch ein Abo fürs Theater, fahre regelmäßig zu Klassik-Konzerten, wenn es sein muss über mehrere Hundert Kilometer, und mag Jazz. Gut jetzt?
Heavy Metal ist aber seit meiner Kindheit (ich habe mich nicht verschrieben: nicht seit meiner Jugend, sondern seit meiner Kindheit) meine Leidenschaft.
Nun hatte ich zwar keine großen Erwartungen an einen Merchandise-Duft von den Wacken-Onkels, hoffte aber ganz im Geheimen auf was Dunkles, Schwarzes, Schnelles, Hartes (vgl. Name), also: Patch mit Oud mit Vetiver mit Pfeffer oder so. Leider daneben!
Der Duft ist frisch-fruchtig und hell-würzig, hat tatsächliche eine Apfelnote (das ist eigentlich ein Witz), wirkt etwas würzig (immerhin: Zimt kann man sich schon einbilden). Die Rosengeranie, die ich eigentlich mag, rieche ich hier nicht, obwohl man die eigentlich immer riecht. Die passt aber auch eher zu snobistisch distinguierten englischen Düften, die ich bekanntermaßen liebe. Vetiver und Sandelholz sind sowieso ein Werbegag und allenfalls die gute olle Gewürznelke ist zu riechen und erinnert mich in der Zwischennote (zwischen Kopfnote und Herznote oder so) etwas an das neue, richtig billige (also billig im Sinne von preiswert, nicht schrottig), lustig benamste Tabac Fire Power. Dies aber nur für eine kurze Weile nach dem Apfel und vor der synthetischen Basisnote, die dann wieder nervt.
Das rockt natürlich alles nicht und das einzig Gute, was man dann doch über den Duft sagen kann, ist, dass er nach einer Weile eine aromatische, etwas maskuline Note entwickelt (wie auch anders, 70% der Besucher sind maskulin) und das geht dann in Ordnung.
Liebes Wacken, das hätte man besser machen können, gell? Aber das W.O.A. ist halt auch ne Marke.
P.S.: Danke an Solina fürs Pröbchen und die gemeinsame Treue zum Metal!
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