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Naxos 2015

Jniks1
02.09.2021 - 07:37 Uhr
7
Hilfreiche Rezension
8
Preis
9
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

Das perfekte, süßwürzige Ende an einem Spätsommerabend

Bevor Ich mit meiner Duftbeschreibung und den Assoziationen beginne vielleicht ein paar Worte vorweg, da dies meine erste Rezension ist. Ich bin seit ca. 12 Monaten auf dieser Seite und habe seitdem die Parfumwelt für mich entdeckt.
Ich bin klassisch bei den Designern gestartet und über typische Nischeneinsteiger wie PdM Layton oder Creed Düfte dann schnell weiter zu anderen Nischenhäusern gewandert. Ich konnte glücklicherweise viele Düfte testen (von denen Ich nur wenige hier angegeben habe. Zu gegebener Zeit werde Ich alle getesteten Parfums mal aktualisieren) und habe auch einige sehr gute 9/10 oder 9,5/10 Düfte für mich entdecken können.

Allerdings habe Ich mir gesagt. Wenn Ich einen 10/10 Duft für mich entdecke schreibe Ich meine erste Rezension, da Ich mir dafür Zeit nehmen möchte.

Und hier ist mein erster 10/10 Duft. Naxos. Oder wie Ich in meinem Statement zu dem Duft geschrieben habe. Meine erste Tabakhonigliebe.
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Szenerie: Es ist ein Montagabend. Gegen 20 Uhr. 20° und wolkenloser Himmel. Ich komme nach einem anstrengenden Tag nach Hause. Ein Haus in der Natur. Auf der Terasse ist bereits der Tisch gedeckt. Man kann von dort aus wunderbar in die Natur gucken. Es ist Ende August. Also sind mittlerweile fast alle Weizenfelder abgeerntet. In der Ferne sieht man nur noch ein Einzelnes zwischen ein paar Maisfeldern und den abgeernteten Ackern. Als ich auf der Terasse stehe, sehe Ich zwei neue Pflanzen an der Überdachung hängen. Beachte diese aber nicht weiter.

Ein kleiner Zeitsprung zum Ende des Essens.

"Dieser selbstgemachte Zitronensaft, welchen wir immer ins Wasser mischen, ist wirklich verdammt geil." Ich habe den starken Geschmack noch immer im Mund. Das einzige was diesen Geschmack gerade noch Konkurrenz machen kann ist der Geruch von diesen neuen Pflanzen, welche an der Überdachung der Terasse hängen. "Was ist das eigentlich?" Ich stehe auf und gucke das erste Mal genau hin. "Ahh Lavendel. Ich wusste doch, dass Ich das irgendwo her kenne. Ist ja eigentlich nicht so meins. Zum Glück hängen die weiter weg und nicht direkt über dem Esstisch. Sonst wäre der Duft ja super nervig."

Vom Hauptgang ist kein Geschmack oder Geruch mehr da. Dafür aber steht der Nachtisch schon auf dem Tisch. Offensichtlich etwas warmes, da es noch dampft. Ich rieche etwas süßes. "Ist das Honig?" Es ist mittlerweile 21:30 und noch 14° warm. Wir wechseln den Platz vom Tisch hin zur gepolsterten Bank. Quasi einer Couch. Ich mach ein Feuer in der Feuerstelle an. Weit genug weg um keinen Rauchgeruch zu haben. Madame macht ihre Lieblingsduftkerze an und holt sich ihre Kaschmirdecke. Zum Nachtisch gibt es eine Vanillecreme mit Honig und noch ein bisschen Deko, wovon Ich keine Ahnung habe. Die Duftkerze riecht angenehm nach süßlichem Tabak und Tonkabohne. Ab jetzt ist alles nur noch Wohlfühlgeruch und Süße. Im Vordergrund der Honig und die Vanille vom Nachtisch und um uns herum wird dieser süße Tabak von Minute zu Minute stärker. Die Tonkabohne bleibt zuerst im Hintergrund und kommt dann ganz zum Ende raus, wenn wir nur noch da sitzen und die Rehe auf den Felder in der Dämmerung beobachten. Diese frische Zitrone hab Ich schon komplett vergessen, welche mir vorhin noch auf der Zunge lag.

Keiner dieser Düfte nervt oder ist penetrant. Es ist so, als wenn irgendetwas alle Düfte zähmt und davon abhält zu nerven. Ist es die Kaschmirdecke oder doch diese Deko auf meinem Dessert? Ich weiß es nicht. Aber durch genau diesen für mich unbekannten Mitspieler ist die Duftkombination erst perfekt. Super Edel und gleichzeitig süß und würzig, sodass man sich einfach zu 100% wohl fühlt.
Für mich die perfekte Duftkombination für genau so einen Moment. Draußen bei einem milden Sommerabend zum Entspannen mit dem Blick in die Natur. Welche Natur ist dabei irrelevant. Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen das ganze Szenario von oben am Strand im Urlaub darzustellen. Es muss aber eben nicht Urlaub sein sondern kann auch an einem normalen Wochentag sein. Hauptsache Wohlfühlatmosphäre und Entspannung ist das Thema.

Naxos ist Unisex tragbar. Da an mir Tabak und Tonka nach der ersten Stunde sehr dominant werden und den Honig auf den dritten Platz schicken, trage Ich ihn allerdings am liebsten selber.
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