Richwood von Xerjoff
17/17 Stone Label

Richwood 2010

DuftAMano
26.04.2025 - 09:51 Uhr
2
5
Preis
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft

Oh Richwood mein Richwood, wo hast du dein Holz gelassen?

Ich war mehr als gespannt den Richwood zu testen. Die Stone Label Collection des Hauses Xerjoff habe ich irgendwie aufgrund des Preises und des Names auf ein kleines Podest gehoben und mit großen Erwartungen und Hoffnungen geschmückt. Irgendwie zu Unrecht. Einige werden sich jetzt fragen:
„Aber Moment, wie kann das sein, dass ich solche Worte lese und aber gleichzeitig sehe, das der DuftAMano hier eine 9,5 gibt für den Duft?“
Lasst es mich erklären.
Bis heute suche ich in dem Duft das reiche Holz, dass da in dem Namen steckt. Sowohl im Duft, als auch bei den einzelnen Duftölen welche angegeben sind. Ich kann es nicht wirklich finden. Weder beim einen, noch beim anderen.
Aber mal von Anfang an. Für mich startet dieser Duft als erstes ein wenig frisch und fruchtig. Durchaus angenehm - nicht wie eine Kombination aus "Torino21 | XerJoff" und "Erba Pura | XerJoff" - so natürlich nicht. Aber eine dezente Fruchtigkeit die wohl von der Johannisbeere, Grapefruit, Mandarine und Bergamotte kommt. Schön. Nicht aufdringlich, eher leise und nicht von einer ungeheuren Sillage oder ähnlichem begleitet.
Ich bin immernoch öfter darüber überrascht wenn ich "Richwood | XerJoff" anziehe, dass diese Duftnoten als erstes aufsteigen.
Jetzt kommt für mich allerdings die absolute Prime Time des Duftes. Langsam zieht sich die Fruchtigkeit und Frische zurück - schon nach wenigen Minuten - und das Herz öffnet sich. Der Duft entwickelt sich zu einem für meine Nase klassischem Herrenduft von früher. Nur irgendwie ohne dass er altbacken ist, oder etwas was man schon hundert mal gerochen hat. Ich vermute stark, dass das die Rosengeranie ist. Ich habe sie nun schon häufiger in Parfums gefunden die ich besonders gut fand. Er wird umheimlich rund und vollkommen. Warm, leicht süßlich aber auch hier wieder ohne Aufdringlich zu sein. Absolut klassisch würde ich sagen. Vielleicht hat er sogar etwas ganz leicht seifiges und sauberes mit darin was langsam zum Vorschein kommt.
Und so bleibt er auch bis zu seinem Ende bestehen, immer leiser werdend darf er so ausklingen. Man könnte sich einbilden Sandelholz zu erschnuppern. Ich wäre ja froh, so wird dieser wunderbare Duft wenigstens zu einem Teil seinem Namen gerecht. Ich stelle mir vor, einen guten Anzug zu tragen, oder ein lockeres Leinenhemd im Urlaub. Genausogut kann er aber auch als Alltags Signatur Duft getragen werden.

Beim ersten Testen war ich tatsächlich garnicht so überzeugt und habe meine Probe erstmal wieder weggepackt. Nach vielleicht zwei Monaten hatte ich sie wieder in der Hand mit dem Gedanken im Kopf ‚Eigentlich kann das doch nicht sein, dass du den so blöd findest‘. Und tatsächlich hat sich mein Bild direkt gewandelt. Was soll ich sagen? Auf einmal habe ich einen Flakon bei mir stehen und liebe ihn. Auch wenn der Preis leider unfassbar teuer ist und ich nicht weiß, woher das kommen soll außer riesigen Gewinnen für das Haus Xerjoff. Weder die Haltbarkeit ist bombastisch, noch die Sillage. Aber der Duft ist außergewöhnlich schön wie ich finde. Im übrigen natürlich auch für Frauen toll tragbar.
Ich würde sagen, den darf jeder Parfumbegeisterte Mensch testen! Oder sollte sogar. Aber nicht irritieren lassen von dem Namen.

Grüße an euch alle.
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