DarkWinterCS
09.08.2021 - 04:01 Uhr
9
Sehr hilfreiche Rezension
8.5Duft 8Haltbarkeit 8Sillage 8Preis

Xerjoff Nummer 8 - der vom anderen Stern

Juhu, ich glaube langsam kommt meine Leidenschaft für tolle Gourmands zurück. Es schließt sich der Kreis. Nach dem ich so ziemlich alle Kategorien von Düften getestet habe und meine Sammlung sich entsprechend angepasst hat, lande ich nun da wo ich begonnen habe und erfreue mich wieder an schönen gourmandigen Noten, welche mich bereits vor Parfumo so einige Zeit begleitet haben. Umso mehr freu ich mich dass nach knapp zwei Jahren und 250 getesteten Düften meine Nase wieder auf „Null“ gepolt ist und meine Begeisterung für diese Art Düfte wieder entfacht wurde.
Da aktuell der Testmarathon vieler Xerjoff Düfte auf dem Plan stand und steht, war mir klar, es musste der Punkt kommen wo ich einen tollen Gourmand unter die Nase bekomme. Gerade Xerjoff als Marke mit ihren vielen Variationen ist dafür prädestiniert hier den passenden Duft zu präsentieren. Dass der Xerjoff Starlight nicht der letzte gute und überzeugende Duft der Marke ist, wurde mir dann schnell bewusst, dies wird aber in den kommenden Wochen an meinen Rezensionen sichtbar.

Der Starlight war im ersten Schritt oder Test nicht mal meine erste Wahl. Viele Andere Kandidaten waren vor diesem an der gedanklichen Reihe, wenn er überhaupt bei mir gelandet wäre. Allerdings ergab sich die Möglichkeit und so konnte ich nicht widerstehen. Im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung, denn durch den Test und dessen Ergebnis wurde Starlight nun Teil meines 15ml Miniflakon-Pakets von Xerjoff.
An dieser Stelle möchte ich auch nochmal ein Sonderlob für Xerjoff aussprechen, diese Miniflakons anzubieten. Die Auswahl der Zusammenstellung eigener Sets könnte zwar noch größer sein, allerdings kann ich so viele verschiedene Düfte nehmen ohne mit Massen von Millilitern an einen Duft gebunden zu sein.

Was macht Starlight also so besonders oder interessant für mich als Gourmand-Nase ?
Dazu müssen wir mal einen kleinen Ausflug in die Duftpyramide machen, denn hier sind drei Bestandteile bzw. Duftnoten vermerkt, die gerade am Anfang für eine ganz bestimmte Assoziation und einen Vergleich zu einem sehr beliebten Duft herstellen. Mandel, Zimt und balsamische Noten (was auch immer darunter zu definieren ist). Diese drei Noten sind für mich zu beginn stark in der Nase und verbinden sich in eine so unheimlich tolle Cremigkeit, die an den kompletten Duftverlauf von Tom Fords Fucking Fabulous erinnern. Ich dacht erst ich habe eine falsche Probe bekommen. Überraschend war es allemal und darüber hinaus angenehm zu schnuppern. Wenn der weitere Verlauf dann ebenfalls so schön wird wie der Beginn, dann konnte es nur ein geiler Duft werden.
Mit der Zeit gesellen sich etwas Gewürznelke, etwas Holz, einige harzige Noten dazu und die Mandel und das balsamische rückt etwas in den Hintergrund. Da kommen dann irgendwann die Assoziationen an ungebackenen Plätzchenteig. Dabei wirkt das Ganze weniger süß als ich es mir erst vorgestellt habe, da die Gewürze den harzigen Noten etwas entgegenstellen und die Holzigkeit auch viel Süße entnimmt. So wird der Duft auch für Leute interessant, die sonst bei süßen Düften das Grauen bekommen und mit Gourmands nicht viel anfangen können.

Was ich diesem Duft aber nochmal hervorheben muss ist der Drydown. Viele Gourmands habe die Angewohnheit am Schluss entweder in ein süßes Allerlei oder in starke Vanillenoten abzufallen. Nicht so bei diesem, es bleibt extrem lange der nur leicht gesüßte Plätzchenteig um dann irgendwann eher in eine gewürzte Holznote mit Vanilleanklängen und leichten Harz überzugehen. Dadurch hat man gegenüber anderen Düften nicht das Gefühl nachsprühen zu müssen oder dem Umfeld mit sehr süßen Noten auf die Nerven zu gehen.
Man konnte es an diesem Absatz schon raus lesen, der Duft hält sich wirklich gut. Mit einem Sprühstoß auf den Arm habe ich den Duft wirklich den kompletten Tag vernommen. Also mindestens zwölf Stunden lang, auch wenn er nach gut acht Stunden hautnah ist. Diese Haltbarkeit empfinde ich mit den aktuellen Temperaturen wirklich ziemlich gut und wird durch noch etwas kältere Temperaturen sicher noch etwas verlängert. Die Sillage ist auch nicht allzu schlecht, wenn man erwartet, dass ein süßer Gourmand nicht gleich ganze Häuserschluchten zu fluten. Die erste Zeit ist keine Frage, wo der Duft in dem Fucking Fabuous-artigen Zustand verweilt, da ist schon richtig Kraft da. Auch die darauffolgenden ein bis zwei Stunden waren bei mir sehr angenehm, da immer mal wieder ein kleiner Schwall der tollen Aromen bei mir ankam.

Der Test dieses Duftes hat sich aktuell wirklich gelohnt und ich freue mich auf meinen Miniflakon, da es der perfekte Begleiter für den Herbst und Frühling werden kann, wenn nicht schon gedanklich bei mir ist. Gerade die auf Dauer nur fein dosierte Süße lässt mich mit einem dicken Grinsen zurück.
1 Antwort
Morsche84Morsche84 vor 3 Jahren
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Sehr gut beschrieben. Habe ihn heute getestet und trotz der noch recht warmen Temperaturen ging er mir absolut gar nicht auf den Sack. Selbst jetzt nach 10h rieche ich ihn am Arm. Dezent aber total unsüss und edel. Diese zimtige Mandel ist schon sehr nice.