Minigolf
20.06.2025 - 20:50 Uhr
3
10
Preis
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft

Sandelwürzer, klassisch-modern...

Dieser relativ unbekannte Duft wurde von mir mal wieder aus dem "Fundus" ausgegraben, da ich darüber noch keinen Kommentar geschrieben hatte. Doch er ist es ob seiner Reichhaltigkeit definitiv wert, ihm mehr als nur ein kurzes, beiläufiges Näschen voll zu widmen.
Er kann mit den guten Designern durchaus mithalten, sowohl in Qualität als auch in Haltbarkeit und Abstrahlung.
Doch wie riecht er denn nun, dieser "Cyrus", der mich vom Namen her an einen römischen Legionär denken lässt.
Er startet fruchtig- hell-würzig, transparent grün mit einer guten Prise Pfeffer. Diese Noten begleiten auch das, was dann folgt, bis fast zum Ende des Fonds. Doch zuerst erscheinen Kräuter, filigran-kraftvolles Duett aus Artemisia und Estragon. Etwas aromatisch-harzige Kiefer und eine zarte Jasmin-Note, begleitet von Lavendel. Hier geht deutlich Klassisches in moderat Modernes über, wobei aber kein "Bruch" entsteht, weil alles fließend geschieht. Oszillation im "Zeitlichen" inbegriffen, was es sehr interessant und raffiniert macht. Dann schleicht sich eindeutig Sandelholz heran, es duftet zart und gleichzeitig kräftig, sein Ton gleicht dem des echten Sandelholzes. Eingerahmt von Fondnoten wie Amber, Patchouli und Zedernholz, die aber immer "übersandelt" werden. Die Würze der Kräuter nun im Hintergrund, aber nie ganz verschwunden.
Was das Beste an "Cyrus" ist: es ist eigenständig und keine Kopie oder ein Zwilling von anderen Düften. Leichte Ähnlichkeiten zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, aber das ist dann Zufall- oder der Nase geschuldet, die es hineininterpretiert. Ein GANZ ein GUTER, dieser "Cyrus"!
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