Oud Vanille Aromas de Salazar

Ähnlich wie bereits Raspy Oud von Aromas de Salazar handelt es sich bei Oud Vanille um einen zweidimensionalen Duft - trotz weiterer Inhaltsstoffe. Die Vanille ist nicht als eigentliche Vanille zu erkennen; vielmehr bringt sie lediglich eine subtile Süße mit sich. Michael Salazars Aussage nach sei dieser Duft auf 50% Duftöl-Anteil konzentriert. 30% der gesamten Komposition bilde allein das kambodschanische Oud. Ich schließe mich der einen vorherigen Rezension dieses Duftes an und halte ihn ebenfalls für sehr ,kokelig‘. Anders jedoch als mein Vorgänger halte ich den Duft für durchaus gelungen und harmonisch. Er bedarf zweifelsfrei einer gewissen Gewöhnung, ist allerdings eine meiner Meinung nach äußerst authentische Darstellung und Inszenierung des Geruchs reinen kambodschanischen Ouds. Zugegebenermaßen halte auch ich den Duft vielmehr für eine interessante Erfahrung der rohen Ressource ,Oud’ als ein vollendetes Parfum, dennoch gefällt er mir sehr gut. Vor einiger Zeit kam ich in den Genuss naturbelassenes kambodschanisches Oud-Öl riechen zu dürfen und es roch bis auf wenige Nuancen, die im Endeffekt vermutlich doch (und wenn auch nicht differenziert wahrnehmbar) durch die anderen Inhaltsstoffe von Oud Vanille bedingt beeinflusst werden, identisch. Aus diesem Grund betrachte ich Oud Vanille als eine Art gelungenes, sprühbares Öl-Attar. Falls sich jemand fragt, ob es mit The History Of Cambodian Oud von Areej Le Doré vergleichbar sei: Nein, ist es nicht, was wahrscheinlich nicht nur der Qualität und Reife des verwendeten Ouds, der Verarbeitung/dem Blending, sondern hauptsächlich der anderen Inhaltsstoffe in Oud Vanille geschuldet ist.