Jünger & Gebhardt / Patrizier Haus Köln

Das Unternehmen ,,Jünger & Gebhardt'' soll am 1. April 1873 durch Wilhelm Jünger, einem ehemaligen Mitarbeiter der Roger & Gallet in Paris, und Eduard Gebhardt unter der Anschrift Kastanien-Allee in Berlin gegründet worden sein. Die Rechtsform der Gesellschaft wurde mehrfach geändert, so 1912, 1923 und nach 1948.

Enem Briefkopf zufolge warb ,,Jünger & Gebhardt'' in den 1910er Jahren für sich als ,,Erste deutsche Fabrik für Blumenduft-, Lanolin-Creme-Erzeugnisse u. Feinseifen". An der späteren Aktiengesellschaft soll ein namhafter Kölner Erzeuger von Kölnisch Wasser wachsende Kapitalbeteiligungen gehalten haben.

Nach Sekundärquellen sollen Wehrmachtsaufträge das Überleben des Parfümerien-, Feinseifen- und Pflegeartikelherstellers in der Zeit des Zweiten Weltkrieges gesichert haben. Archivgut belegt, dass 1945 Kriegssachschäden angemeldet und der Firmensitz schadensbedingt von der Alexandrinenstraße 51 zur Kleiststraße 39 in Berlin umgemeldet wurde.

Am 1. Januar 1948 wurde der Hauptsitz der damaligen Aktiengesellschaft von Berlin nach Köln verlegt, was wegen der damaligen Situation Berlins sicherlich als strategische Entscheidung zu werten ist. Jünger & Gebhardt in Köln-Ehrenfeld vermarktete seine Erzeugnisse unter der Marke ,,Patrizier-Haus Köln''. Zum Zugpferd der Marke gehörte insbesondere ,,Patrizier Lavendel''.

In West-Berlin verblieb eine Zweigniederlassung der Kölner Muttergesellschaft. Sekundärquellen berichten zudem von einer ,,Feinseifen-Parfümerie-Fabrik Jünger & Gebhardt GmbH'' als Zweigniederlassung der Westberliner Dependance im Ostteil der Stadt, die im September 1951 aufgelöst und der ,,Vereinigung Volkseigener Betriebe Chemie" als Treuhänder übergeben worden sei.