18.07.2017 - 06:42 Uhr
Chanelle
746 Rezensionen
Chanelle
Sehr hilfreiche Rezension
5
Alles, was gut ist, kommt wieder!
Dieser Satz fiel in letzter Zeit häufiger denn je in meiner Umgebung, warum, weiß ich auch nicht. Aber die Visionen, die ich bei Guerlain's Lui hatte, brachten mir einen anderen Duft in Erinnerung, den ich noch irgendwo vergraben hatte: Garconne von Charles Illuster Parfums, aus den späten 70ern.
Schon als ich ihn mir vor ca 15 Jahren zulegte, wollte ich wissen, was es mit dem Duft auf sich hatte, aber damals wie heute fand ich kaum Informationen zu diesem Duft oder dem Hersteller. Und die Herkunft des Wortes Garconne (mit Schwänzchen am c) war mir auch nicht ausreichend erklärt worden.
Eine Garconne war in den 20er Jahren eine eher männliche, aber nicht butch, sondern zart-knabenhafte, Frau. Elegante Anzüge, schicke Kurzhaarfrisuren, Bundfaltenhosen, flache Leder-Schnürschuhe waren ihre bevorzugten Kleidungsstücke. Ihr Auftreten ungewöhnlich emanzipiert für die Epoche. Der gleichnamige Roman von Victor Margueritte, der 1922 erschien, sorgte damals für einen Skandal, so modern und freizügig war er geschrieben und stellte doch nur das aufregende Leben der Titelheldin dar, die androgyn, chic und frei denkend ihre Wege ging.
Dieses Umdenken bei den Geschlechterrollen findet aktuell wieder statt, als wäre die "Garconne 1922" nie passiert. Aber der Unisex-Duft Lui von Guerlain ist imho eher weiblich, wohingegen Garconne, der Endsiebziger-Duft ein typischer Vertreter der damals vorherrschenden orientalischen Chypres ist, also irgendwo zwischen holzigwürzig und ledrig, aber nie wirklich süß.
Auch seinem Jahrgang entsprechend ist er sehr dominant und haltbar.
Wenn man ihn mit manchen heutigen Nischendüften vergleicht, ist er durchaus tragbar, da alterlos und tatsächlich ...genderneutral.
Schon als ich ihn mir vor ca 15 Jahren zulegte, wollte ich wissen, was es mit dem Duft auf sich hatte, aber damals wie heute fand ich kaum Informationen zu diesem Duft oder dem Hersteller. Und die Herkunft des Wortes Garconne (mit Schwänzchen am c) war mir auch nicht ausreichend erklärt worden.
Eine Garconne war in den 20er Jahren eine eher männliche, aber nicht butch, sondern zart-knabenhafte, Frau. Elegante Anzüge, schicke Kurzhaarfrisuren, Bundfaltenhosen, flache Leder-Schnürschuhe waren ihre bevorzugten Kleidungsstücke. Ihr Auftreten ungewöhnlich emanzipiert für die Epoche. Der gleichnamige Roman von Victor Margueritte, der 1922 erschien, sorgte damals für einen Skandal, so modern und freizügig war er geschrieben und stellte doch nur das aufregende Leben der Titelheldin dar, die androgyn, chic und frei denkend ihre Wege ging.
Dieses Umdenken bei den Geschlechterrollen findet aktuell wieder statt, als wäre die "Garconne 1922" nie passiert. Aber der Unisex-Duft Lui von Guerlain ist imho eher weiblich, wohingegen Garconne, der Endsiebziger-Duft ein typischer Vertreter der damals vorherrschenden orientalischen Chypres ist, also irgendwo zwischen holzigwürzig und ledrig, aber nie wirklich süß.
Auch seinem Jahrgang entsprechend ist er sehr dominant und haltbar.
Wenn man ihn mit manchen heutigen Nischendüften vergleicht, ist er durchaus tragbar, da alterlos und tatsächlich ...genderneutral.
2 Antworten