Luxusprobleme

Ich möchte heute einige Gedanken mit euch teilen, die mich immer wieder beschäftigen. Man könnte sagen, ich habe ein wahres Luxusproblem - an sich irrelevanter geht es eigentlich nicht ;-)

Meine Sammlung ist ja sehr überschaubar - und das bewusst. Ich wäre mit mehr als 15 Düften bereits total überfordert. Teilweise stresst mich meine Sammlung jetzt schon *lach*

Ich mag es, wenn ich nur wenige Düfte oft trage, weil ich die Idee, an meinem Duft erkannt zu werden sehr schön finde. Mein Traum wäre ja ein Signaturduft, den ich immer und überall, zu jeder Jahreszeit und zu jedem Anlass tragen könnte. Aber dafür bin ich dann doch irgendwie nicht geschaffen. Abwechslung muss sein - das ist bei mir auch bei der Kleidung so. Wer in meinem Kleiderschrank nach einem einheitlichen Stil sucht, wird bald verzweifelt sein. Ich kann mich generell schwer entscheiden, weil ich immer viel zu viele Optionen toll finde. Liegt vielleicht an meinem Sternzeichen: Zwilling, - sofern man daran glauben mag ;-)

Jedenfalls bin ich nicht sehr entscheidungsfreudig. Zugleich bin ich aber auch ein Mensch, der Ordnung und Struktur mag. Und da beginnt mein Problem: Meine Sammlung sollte optimalerweise so gestaltet sein, dass alle Düfte zu mir passen und ich für jede Jahreszeit für tagsüber, abends, zum Ausgehen und für die Arbeit einen Duft habe. Dabei darf ruhig ein Duft für mehrere Situationen passen. Umso besser.

Nur: Wie zu so einer Sammlung kommen, wenn

1. mir immer wieder Düfte über den Weg laufen, die mir gefallen, deren Platz aber in obiger Hinsicht bereits besetzt ist und

2. ich mich bei der Einordnung der Düfte, die ich bereits besitze, einfach nicht entscheiden kann, welcher wann zum Einsatz kommen sollte und

3. ich, sobald ich eine solche Einordnung getroffen habe, diese wieder als nicht ganz passend empfinde oder aber nicht einhalte, weil ich dann gerade den Duft nicht tragen möchte, der vorgesehen wäre?

Klar, die einfache Lösung: Sammlung weiterhin klein halten und Düfte nach Lust und Laune tragen. Fertig. Aber das wiederstrebt mir irgendwie. Vollkommen bekloppt, ich weiss. Total pedantisch und irre. Aber trotzdem liebe ich es, mich abends vor meinen Parfumschrank zu setzen, an den verschiedenen Flakons zu schnüffeln und mir vorzustellen, welches Outfit, welche Jahreszeit und welcher Anlass für diesen Duft perfekt wäre. Mir vorzustellen, dass mich verschiedene Personengruppen (Arbeit, Privat z.B.) mit bestimmten Düften in Verbindung bringen, weil ich meine Düfte systematisch nutze. Mir vorzustellen, welche Aussenwirkung einzelne Düfte an mir wohl erzielen. Ob ich damit in Verbindung mit dem jeweiligen Outfit lässig, spiessig, frech, businesslike, sexy oder sonst wie wirke.

Mit solchen Gedanken kann ich mich immer wieder beschäftigen und manchmal bedauere ich das, weil ich dabei ständig dieses Ziel der klaren Einordnung meiner Düfte vor Augen habe und dennoch weiss, dass ich dieses zwar theoretisch als Ideal ansehe, praktisch aber für mich einfach nicht umsetzbar finde und daher wahrscheinlich nie erreichen werde.

Der Gedanke an dieses Ziel ist immer wieder verlockend - die Realität zeigt aber, dass es keinen Spass macht, dieses "System" zu leben - und um Freude geht es bei einem Hobby ja doch.

Zu dieser Erkenntnis komme ich immer wieder und trotzdem dauert es nicht lange bis ich wieder an einer optimalen Einordnung bastle, um wieder zur selben Erkenntnis zu gelangen usw. usf. ............. ;-)

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