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Julfrs Blog
vor 2 Jahren - 05.06.2022
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Rasten statt Hasten

Mittwochmorgen. Mein neuer Duft den ich auch schon getestet habe kommt an. Voller Freude reiße ich die Packung auf, darin ein 200ml Flakon Infusion d'Iris CèdreInfusion d'Iris Cèdre, ein Duft den ich sehr liebe. Ich habe ihn als „Nachfolger“ für meinen L'HommeL'Homme bestellt den ich am Anfang meiner (Duft)-Reise lange Zeit hatte und den ich sehr oft getragen und genossen hatte.

Ich halte also den Flakon in meinen Händen, sprüh ihn das erste Mal auf und freue mich. Wunderbar seifig, einfach, linear schön. So viele Gelegenheiten ihn zu tragen, passend zu jeder Situation.

Doch sobald sich die Freude etwas gesetzt hat beginne ich analytisch den Flakon zu mustern. Joa, nicht so toll, Plastikkappe, da gibts sicher besseres. Auf der Autofahrt passiert mir plötzlich das gleiche mit meinem geliebten Duft.

In meinen Gedanken kreist „Ja er ist wunderschön. Vielleicht zu schwach für den Moment, zu linear, wenn ich ihn oft trage. Fürs Büro vielleicht etwas zu umscheinbar, da brauche ich den L‘Homme auch und einen neuen Flakon von Terre d’Hermes….“

Mag für manche nicht nach einem Problem klingen, ist es aber. Sofort war ich wieder auf der Suche nach neuen Flakons, die ich unbedingt haben muss. Befeuert von Podcasts zum Thema Parfum, von Statements, YouTube Videos, Werbung wird man steht’s verleitet sich einzureden man könnte nicht rasten. Pause machen. Man müsste jeden Tag neue Düfte entdecken. Immer am aktuellsten Stand sein.

Ich will damit nicht sagen dass man nicht kaufen sollte was einen erfreut. Aber wenn man sich durchgetestet hat, einen wunderbaren Duft für dich gefunden hat und ihn bekommt, dann sollte man das genießen. Tut man das nicht, führt das unweigerlich zu Sammlungen mit endlosen Düften, die man alle mag und trotzdem nicht tragt, weil man stets dem neusten hinterherjagt.

Deshalb gibt es für mich die nächsten Wochen Infusion d'Iris CèdreInfusion d'Iris Cèdre und angestaubte Düfte die mich bei Kauf begeistert und zum Grinsen gebracht haben. Versucht es, vielleicht liegt die Liebe ja nicht immer im Neuen, sondern doch in etwas Altbekanntem, das nur in Vergessenheit geraten ist.

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