Wasserblume
Wasserblumes Blog
vor 5 Jahren - 14.08.2019
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Die Erinnerung ist das Parfum der Seele.

Ich möchte meinen zweiten Blog gern mit einem Zitat von Lord John Russell einleiten.

Er war ein liberaler Reformpolitiker und unter Königin Viktoria zweimal Premierminister des Vereinigten Königreichs.

Mehr weiß ich nicht.

Wahrscheinlich würde der selbige aber die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn er wüsste, wie ich seine geistigen Ergüsse interpretiere....

Als ich das Zitat das erste Mal irgendwo gelesen habe, blieben bei mir nur die Worte Erinnerung und Parfum hängen.

Klar verbindet man gewisse Erinnerungen mit gewissen Parfums, Düften oder Dufteindrücken . Und jeder Mensch hat dabei unterschiedliche Assoziationen.

Mir geht es um meine eigenen Assoziationen von Duft und Mensch bzw. meinen Erinnerungen.

So verbinde ich zum Beispiel mit meiner Mama einzig und allein den Duft Eternity von Calvin Klein.

Ich besitze den Duft ebenfalls, aber als ich ihn das erste und letzte Mal auflegte, musste ich mich fast übergeben.

Fremd und beißend kratzte er auf meiner Haut. Wo war die Vertrautheit und die Wärme hin, die ich so liebte, wenn mich meine Mama in ihre beschützende Arme nahm?

Der Duft hat sich objektiv nicht verändert. Aber warum riecht er trotzdem so anders? Und ich rede hier nicht von der eigenen Hautchemie oder von unterschiedlichen Batches bzw. Neuauflagen.

Mir geht es Einzig und Allein um die Frage, ob persönliche Beziehungen, Bindungen oder gar intime Begegnungen einen Duft im Nachhinein ändern können, oder ist der Duft der Gleiche und meine Biochemie verknüpft den Duft nur mit positiven oder auch negativen Eindrücken, so dass der Duft hierdurch bedingt eine andere Gestalt annimmt?

Ich hoffe, dass ihr ansatzweise nachvollziehen könnt, was ich meine!

Nein?

Nicht schlimm. Ich vermag es kaum selbst zu erklären.

Vielleicht klappt es mit den folgenden Beispielen:

Ex-Freunde/amouröse Bekanntschaften etc.

Einer meiner Ex-Freunde trug mit Vorliege das frische Wässerchen von Issey Miyake.

Ich liebte und liebe diesen Duft immer noch, aber ich könnte ihn mir niemals an meinem Mann vorstellen.

Ein anderer Ex-Freund war dem Bulgari pour homme verfallen. Das bin ich bis zum heutigen Tag ebenfalls. Aber auch diesen Duft würde ich meinem Mann nicht schenken.

Weitere Beispiele lasse ich jetzt lieber, denn vielleicht liest mein Mann ja mit...

Warum ist das so?

Habe ich Angst, dass mein Mann dann zum Ex-Freund mutiert oder überkommt mich gar das Gefühl, ich würde meinen Mann betrügen, weil ich z.B. beim küssen, den Duft wahrnehme und direkt an den besagten Ex-Freund denke?

Ich habe es wirklich versucht die Düfte neutral zu beurteilen und zu verwenden, aber es gelingt mir nicht.

Gewisse Düfte bzw. deren Träger haben mich derart klassisch konditioniert, dass ich mich partiell wie der Pawlowsche Hund fühle.

Wisst ihr jetzt was ich meine?

Wem geht es noch so?

Wuff.

Danke fürs Lesen!

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