06.09.2021 - 09:29 Uhr
Kleannor
Kleannor
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Sommer 2020
Bevor die letzten Erinnerungen an den bescheidenen, vergessenswerten ersten Corona-Sommer 2020 dann auch tatsächlich vergessen sind, möchte ich eine der wenigen wirklich positiven Erinnerungen noch einmal hochleben lassen und vor dem Vergessen retten – und die hat mit einer Parfümerie zu tun.
Es begab sich, dass ich für eine Woche in Bonn weilte. Kein Urlaub, sondern eine Woche, in der sich entscheiden sollte, ob ich Westfale bleibe oder Rheinländer werde. Neben für meine Zukunft wichtigen Momenten hatte ich auch etwas Zeit für mich. Also auf in Bonns Parfümeriewelt!
Zuletzt hatte ich (allerdings im Westfalenland) zu viele negative Erfahrungen gemacht: mit Verkäuferinnen, die sich einem bei Betreten des Ladens in den Weg warfen und auch später so im Nacken hängen blieben, dass ihr Schatten sich auf meine Riechfreude legte. Oder: Deren Beratung sich darauf reduzierte, mir die Duftpyramide vorzulesen, die als kleiner Pfuschzettel auf dem Tester stand. Oder: Damen, denen Namen wie „de Marly“ oder „Tauer“ nichts sagten - und das in einer Parfümerie, die durchaus nicht nur Mainstreamiges führt. Für mich war das stets schwer zu verstehen, dass Menschen, denen Düfte offenbar nicht so wichtig sind, diese verkaufen.
Um so erfreulicher war es, dass meine Füße mich an jenem knallheißen Tag in diese – wie ich später erfuhr - altehrwürdige Bonner Parfümerie trugen. Eigentlich wollte ich nur schnell mal eben einen ganz bestimmten Profumum-Roma-Duft testen. Das war schnell erledigt, denn er war leider nicht da. Dennoch war mein Besuch hier noch lange nicht beendet, denn der Dame, die mich bediente, war möglicherweise langweilig. Bei 35 Grad Außentemperatur waren die Eisdielen voll, aber wer geht dann schon in eine Parfümerie – höchstens, um sich kurz den Wohltaten einer Klimaanlage hinzugeben.
Wie auch immer: Aus den professionellen Geschicklichkeiten, auch zu anderen Köstlichkeiten aus dem Hause Profumum Roma überzuleiten, wurde mehr. Schnell merkten wir beide, dass wir nicht durch Zufall hier sind, beide den Düften verfallen sind. Sie stellte mir wunderbare Düfte vor, die ich noch nicht kannte, vorzugsweise aus dem Hause Profumum Roma, Xerjoff, Orto Parisi und geriet dabei in Begeisterung über meine Begeisterung. Diese wundervolle olfaktorische Stunde rettete mir nicht nur den bis dahin fade verlaufenen Tag, sie wurde im Nachhinein zu einem DER Highlights meines Sommers 2020.
Daher hier einen tief empfundenen herzlichen (wenn auch etwas späten) Dank an Frau H. vom Dufthaus Vollmar: Mögen mich die Wege eines Tages wieder zu Ihnen führen, da ich – leider, leider! - kein Bonner geworden bin.
Es begab sich, dass ich für eine Woche in Bonn weilte. Kein Urlaub, sondern eine Woche, in der sich entscheiden sollte, ob ich Westfale bleibe oder Rheinländer werde. Neben für meine Zukunft wichtigen Momenten hatte ich auch etwas Zeit für mich. Also auf in Bonns Parfümeriewelt!
Zuletzt hatte ich (allerdings im Westfalenland) zu viele negative Erfahrungen gemacht: mit Verkäuferinnen, die sich einem bei Betreten des Ladens in den Weg warfen und auch später so im Nacken hängen blieben, dass ihr Schatten sich auf meine Riechfreude legte. Oder: Deren Beratung sich darauf reduzierte, mir die Duftpyramide vorzulesen, die als kleiner Pfuschzettel auf dem Tester stand. Oder: Damen, denen Namen wie „de Marly“ oder „Tauer“ nichts sagten - und das in einer Parfümerie, die durchaus nicht nur Mainstreamiges führt. Für mich war das stets schwer zu verstehen, dass Menschen, denen Düfte offenbar nicht so wichtig sind, diese verkaufen.
Um so erfreulicher war es, dass meine Füße mich an jenem knallheißen Tag in diese – wie ich später erfuhr - altehrwürdige Bonner Parfümerie trugen. Eigentlich wollte ich nur schnell mal eben einen ganz bestimmten Profumum-Roma-Duft testen. Das war schnell erledigt, denn er war leider nicht da. Dennoch war mein Besuch hier noch lange nicht beendet, denn der Dame, die mich bediente, war möglicherweise langweilig. Bei 35 Grad Außentemperatur waren die Eisdielen voll, aber wer geht dann schon in eine Parfümerie – höchstens, um sich kurz den Wohltaten einer Klimaanlage hinzugeben.
Wie auch immer: Aus den professionellen Geschicklichkeiten, auch zu anderen Köstlichkeiten aus dem Hause Profumum Roma überzuleiten, wurde mehr. Schnell merkten wir beide, dass wir nicht durch Zufall hier sind, beide den Düften verfallen sind. Sie stellte mir wunderbare Düfte vor, die ich noch nicht kannte, vorzugsweise aus dem Hause Profumum Roma, Xerjoff, Orto Parisi und geriet dabei in Begeisterung über meine Begeisterung. Diese wundervolle olfaktorische Stunde rettete mir nicht nur den bis dahin fade verlaufenen Tag, sie wurde im Nachhinein zu einem DER Highlights meines Sommers 2020.
Daher hier einen tief empfundenen herzlichen (wenn auch etwas späten) Dank an Frau H. vom Dufthaus Vollmar: Mögen mich die Wege eines Tages wieder zu Ihnen führen, da ich – leider, leider! - kein Bonner geworden bin.
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