Serafina
15.06.2016 - 13:50 Uhr
4
7
Duft

Gelsomina

Der Name dieses Parfums - der auf deutsch einfach nur "jasmin" bedeutet - lässt mich an die weibliche Hauptfigur in "La Strada - das Lied der Straße" denken. Der Schausteller Zampano (Anthony Quinn), ein recht unsensibler, prahlerischer Macho, kauft die junge Gelsomina (Giulietta Masina) ihrer bettelarmen Mutter ab. Von nun an muss das Mädchen mit ihm durch die Lande ziehen und auf Jahrmärkten als Clown verkleidet den Auftritt des "großen Zampano" ankündigen. Ein entbehrungsreiches und glückloses Leben, das bereits jung tragisch endet.

Den nur noch knapp halb vollen Flakon hatte ich blind ersteigert. "Gelsomino" startet mit einer wuchtigen Jasminnote, die fast schon animalisch wirkt. Als "aasig" wird an anderer Stelle diese Art von Jasmingeruch beschrieben. Zum Glück mäßigt sich der Jasmin schon sehr bald. Der Duft geht dann eher ins pudrige, vor allem aber ins seifige. Frisch wirkt er auf mich nicht und Zitrusnoten, die in der Dufteinteilung auftauchen, kann ich nicht erkennen. Trotz des brachialen Auftakts ist die Haltbarkeit an mir nicht besonders lang.
"Gelsomino" kann mich nicht so wirklich überzeugen! Referenzparfum für das Thema "starker Jasmin" bleibt für mich ohnehin "A la Nuit".

Die arme Gelsomina hätte sich aber vermutlich über ein Stück Jasminseife gefreut!
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