Marte Concentrée 1986

6thScent
18.08.2018 - 12:46 Uhr
10
Sehr hilfreiche Rezension
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft

Das Dorf am Meer

Zufällig bin ich neulich beim Stöbern über diesen Duft gestolpert. Bis dato waren mir weder der Duft noch die Marke Battistoni ein Begriff. Der Preis war heiß und 3,2,1 meins.
Schon nach 2 Tagen hat der Postmann 2x geklingelt und da war er. Die Umverpackung war schonmal nicht schlecht. Dunkelblaue leicht strukturierter Karton mit weißer Schrift. Simpel elegant. Dem schließt sich der Flakon darin an. Recht stromlinienförmig nach oben verjüngt. Mittig das gläserne Relief des römischen Kriegsgottes Mars. Schick. Weniger schick ist die billige Plastikkappe. Aber bei dem Preis....
Also ran ans Eingemachte. Zwei Sprühen und die Eindrücken wirken lassen. Hmmm. Zuerst startet Marte zitrisch frisch. Aber es ist vom Eindruck keine helle Zitrone die den Tag erhellt. Vergleicht man die Frische mit Sonnenstrahlen scheint es, als lägen vereinzelte Schatten darüber. So als säße man unter den Ästen eines Baumes der sich im Wind wiegt und die Sonnenstrahlen und der Schatten der Blätter im Wechsel hin und her wogen. Ob das vom Basilikum kommt? Nach einer Weile geht der Duft in ein Herz /Basisphase über die ich nicht trennen kann und die mich lange verwirrt hat. Irgendwann hat sich ein Bild visualisiert das dem zumindest annähernd entspricht:
Ein kleines Dorf. Irgendwo in Italien. Es liegt direkt am Meer. Touristen verirren sich nur selten hierher. Die Jungen sind in die Stadt gezogen. Der Arbeit wegen. Heute wohnen meist nur noch die Alten hier. Zu sehr sind sie mit dem Ort verwurzelt. Es gibt auch keine Hektik hier. Alles hat seinen ureigenen Rhythmus. Die Häuser sind mit Kalk geweißt und strahlen wie Reihen weißer Zähne eines Riesen in der kargen wilden Landschaft. Die Gerüche die das Meer mit sich trägt vermischt sich mit dem Geruch des Kalks, des wilden Jasmin der hier überall wächst und der knorrigen Zedern die vereinzelt wie Fingers tummeln aus der Landschaft ragen.
Als Fazit bleibt zu sagen, ein Duft der einen mit auf eine Reise nimmt. Wenn man sich die Zeit nimmt ihn zu entdecken. Bestimmt kein Mainstream. Aber auf alle Fälle besonders und eine Reise wert.
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