Chrisolina
02.09.2019 - 15:04 Uhr
1
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft

Ich sollte wohl mal meine Oud-Klassifikation überdenken

Dank einer lieber Parfuma durfte ich einige Provenzano-Düfte testen und dachte bisher, dass die alle sehr tragbar für die "Normalverbraucher" seien. Es gibt interessante und auch nur nette Düfte und keiner kann eine Reaktion auslösen wie: "OMG wie schlimm, Zahnarzt-Praxis, brennende Gummis, Pumakäfig", usw. Und dann kam die Abfüllung von Oud al Fayed.

Ich bin kein besonderer Oud-Kenner. Ich kann verschiedene Oud-Sorten nicht nach Jahrgang und Bodenbeschaffenheit, ob kambodschanisch oder indisch unterscheiden. Ich glaube, ich kann nicht mal einen echten von einem falschen unterscheiden. Mir ist nur klar, dass in einem 100 ml-Eimer für 120 Euro kein echter drin sein kann.

Und ich habe mir auch so eine Art Klassifikation zusammengebastelt, für einen Kenner bestimmt lächerlich, aber eine andere ist nicht da:

1. Chemie, Medizin: bitter-sauer, scharf
2. Kuhstall: animalisch, fäkal
3. Wald: Tannennadeln, Holz, Harz

Oud al Fayed hat diese hausgemachte Klassifikation gesprengt. Darin sind alle drei vorgenannten Kategorien dabei, laut wie ein Fanfarenstoß ins Ohr und in einer beachtlichen Konzentration. Man kann das Zeug als Riechsalz benutzen, es kann einen aus der tiefsten Ohnmacht aufwecken. In dieser Phase habe ich mich über die hiesigen Kommentare gewundert. Aber das Parfüm entwickelt sich wirklich zu einem rose-himbeerbonbon-holzig-süßen Duft - der Oud ist aber immer präsent. Für mich persönlich zwar erst nach etwa drei Stunden tragbar und angenehm, aber man sollte hier keine Angst vor Oud haben.

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