Black Comme des Garçons Comme des Garçons 2013
25
Hilfreiche Rezension
Bittersüß
Der kurze und prägnante Name BLACK bringt dieses Parfüm perfekt auf den Punkt. Pfeffer, Rauch, Leder, Birkenteer, kokelndes Holz: eine schwarze Symphonie, alles von Anfang bis Ende durchzogen von der unterschwelligen, unaufdringlichen Süße der Lakritze, wodurch die gesammelte Dunkelheit einen weichen Bruch und eine wohlig-warme, beinah erotische Note erhält.
Fleischliche Grill-Assoziationen, die hier von einigen Rezensenten erwähnt wurden, kann ich zum Glück nicht riechen und bestätigen (Liebe Vegetarier/Veganer, lasst euch also nicht direkt abschrecken, ich als Veganer liebe dieses Parfüm). Vielmehr nehme ich einen radikalen, doch eleganten Duft wahr. Ein hübscher Punk in verrauchtem schwarzen Samt. Abgeblätterter Nagellack. Ambivalenz.
Ich halte BLACK nicht nur für einen einzigartigen Duft, sondern habe auch schnell eine emotionale Verknüpfung mit ihm entdeckt. Er riecht für mich genau wie ein Freund, mit dem ich viel verbinde. Mein Bruder im Herzen, mein Geliebter nur in seltenen Momenten, die flüchtig sind wie Qualm.
Gruftpunk, mager und markant, große dunkle Augen in schwarz verschmierten Höhlen, dunkle Haare, strähniger Iro, abgewetzter Ledermantel, schwere Stiefel, ganz in Schwarz. Heroinabhängig. Das Verhältnis zu ihm bittersüß, wie es mit Abhängigen eben oft ist. Ein widersprüchlicher Wellengang, einerseits Verbundenheit, Spaß, Zuneigung, Nähe, worauf leider immer wieder Enttäuschung in irgendeiner Form folgt. Hin und her geworfen innerhalb eines toxischen Verhältnisses zwischen Hoffnung, Sympathie, Desillusion, Trauer und Wut.
Jedes Mal, wenn ich nur am Flakon von BLACK rieche, durchfährt mich Euphorie und es ist, als würde der Schatten dieses Freundes mich besuchen. Ich kann ihm nicht so nah sein, wie ich es mir wünschen würde. Doch wenn ich BLACK auflege, ist sein Geist da, die erweckte Erinnerung an seinen markant-ledrigen Geruch und den süßlichen Rauch seiner Haare im Kissen, der bedauerlicherweise sehr viel schneller verfliegt und mich in Sehnsucht zurücklässt. BLACK ist mein kleines, harmloses Heroin. Es lindert den (Sehn-) Suchtdruck, hüllt mich in seine schwelende Wärme ein, bis es nach acht bis zwölf Stunden Zeit ist für... kalten Entzug oder den nächsten Schuss.
(Während ich diese Rezension schrieb, lief ganz angemessen "Black" von Bluttat in Dauerschleife, ein Lied, das ich durch ihn kennen und lieben gelernt habe.)
Fleischliche Grill-Assoziationen, die hier von einigen Rezensenten erwähnt wurden, kann ich zum Glück nicht riechen und bestätigen (Liebe Vegetarier/Veganer, lasst euch also nicht direkt abschrecken, ich als Veganer liebe dieses Parfüm). Vielmehr nehme ich einen radikalen, doch eleganten Duft wahr. Ein hübscher Punk in verrauchtem schwarzen Samt. Abgeblätterter Nagellack. Ambivalenz.
Ich halte BLACK nicht nur für einen einzigartigen Duft, sondern habe auch schnell eine emotionale Verknüpfung mit ihm entdeckt. Er riecht für mich genau wie ein Freund, mit dem ich viel verbinde. Mein Bruder im Herzen, mein Geliebter nur in seltenen Momenten, die flüchtig sind wie Qualm.
Gruftpunk, mager und markant, große dunkle Augen in schwarz verschmierten Höhlen, dunkle Haare, strähniger Iro, abgewetzter Ledermantel, schwere Stiefel, ganz in Schwarz. Heroinabhängig. Das Verhältnis zu ihm bittersüß, wie es mit Abhängigen eben oft ist. Ein widersprüchlicher Wellengang, einerseits Verbundenheit, Spaß, Zuneigung, Nähe, worauf leider immer wieder Enttäuschung in irgendeiner Form folgt. Hin und her geworfen innerhalb eines toxischen Verhältnisses zwischen Hoffnung, Sympathie, Desillusion, Trauer und Wut.
Jedes Mal, wenn ich nur am Flakon von BLACK rieche, durchfährt mich Euphorie und es ist, als würde der Schatten dieses Freundes mich besuchen. Ich kann ihm nicht so nah sein, wie ich es mir wünschen würde. Doch wenn ich BLACK auflege, ist sein Geist da, die erweckte Erinnerung an seinen markant-ledrigen Geruch und den süßlichen Rauch seiner Haare im Kissen, der bedauerlicherweise sehr viel schneller verfliegt und mich in Sehnsucht zurücklässt. BLACK ist mein kleines, harmloses Heroin. Es lindert den (Sehn-) Suchtdruck, hüllt mich in seine schwelende Wärme ein, bis es nach acht bis zwölf Stunden Zeit ist für... kalten Entzug oder den nächsten Schuss.
(Während ich diese Rezension schrieb, lief ganz angemessen "Black" von Bluttat in Dauerschleife, ein Lied, das ich durch ihn kennen und lieben gelernt habe.)
2 Antworten
Mourant vor 5 Jahren
1
@Alysanne Danke, ich war selbst überrascht, auf ein Parfüm zu treffen, zu dem ich eine solch persönliche Parallele ziehen kann. Gerade solche Assoziationen machen für mich die Poesie von Parfümen aus.
Alysanne vor 5 Jahren
1
Großes Kompliment, das ist toll geschrieben. Die Duftbeschreibung und die Verknüpfung mit deiner persönlichen Geschichte und deinen Emotionen gefallen mir sehr gut, die Verbindung von beidem wirkt auch sehr passend.

