Boss Nuit pour Femme 2012

Elody
26.08.2012 - 11:30 Uhr
4
Sehr hilfreiche Rezension
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft

Ohne Moos - nix los.

So richtig kann ich mich nicht zwischen Enttäuschung und Begeisterung entscheiden. Der Grund ist, das hier für mich die Dufterlebnisse der Kopf- und Basisnote so stark auseinandergehen.
Auf den ersten Spritzer war ich nämlich verzückt. Ganz anders, als erwartet, war dieser Duft weder schwülstig noch zu maskulin, sondern sehr elegant und interessant. Ein wenig schwer ist er schon, das stimmt. Jedoch auf eine "kühle" Art, schwer zu beschreiben. Ich glaube, die Aldehyde kommen hier etwas schärfer, krautiger raus. Ich bilde mir auch ein, schon am Anfang das Moos zu riechen, aber vielleicht ist das auch nur Wunschdenken. Jedenfalls finde ich die Kombination mit der geliebten fruchtigen Pfirsichsüße sehr gelungen.
Die florale Note bleibt von Anfang bis Ende erhalten, überlässt aber meiner Meinung nach anderen Komponenten das Scheinwerferlicht.
Mit der Zeit "wärmt" der Duft auf, wird süßer und süßer und verliert für mich seinen Reiz. Er kommt aus dem Gleichgewicht.
Zum Schluss hin riecht er für mich kaum besser als ein beliebiges Duftwässerchen aus der Drogerie. Viel Sandelholz und nur ein leises Echo von Moos und weißen Blüten. Er ist zwar sehr gefällig, aber irgendwie uninteressant geworden. Wie hier schon jemand schrieb: banal.
Besonders schade ist auch, dass er bei mir gar nicht gut hält. Oder naja, schon, um ehrlich zu sein. Diese blöde Basisnote hält recht lange, aber die will ich ja nicht! Der schöne Auftakt ist es, der sich schneller verduftet, als die Polizei erlaubt.
Im Endeffekt finde ich die Komposition nur mittelmäßig gut gelungen.
Dafür, dass einige meiner Lieblingsnoten enthalten sind, haut er mich einfach nicht annähernd so vom Hocker, wie ich gedacht hätte.
Schade!
0 Antworten