Memoirs of a Trespasser Imaginary Authors 2012
2
Das Gespenst im Eichenfass
Auf der Suche nach einem Herbstduft in der Nischenparfümerie meines Misstrauens erjagt, wo die Verkäufer wirklich immer unfreundlich sind, aber darum soll’s ja heute gar nicht gehen.
Dieser Duft ist wirklich mal was Anderes.
Im Laden beim Testen hab ich erstmal ganz viel Palo Santo wahrgenommen. Das war vor ein paar Wochen, und seither hab ich mir einen Flakon gegönnt. Meiner Meinung nach hat sich dieser im Duft noch ein bisschen entwickelt, und wird zunehmend voller und staubiger.
Am Anfang gibts erstmal eine Ladung Vanille und Benzoe, was mich in der Kombi an den Geruch pinken Kaugummis denken lässt, und gleichzeitig ein bisschen an Whiskey erinnert.
Dann wird’s immer unsüßer, mystischer und melancholischer, und auch deutlich leiser. Pudrig und mineralisch, wie leicht angetrockneter Ton. Dazu staubige Eiche.
Mehr Heimsuchung als Parfüm. Bedient eine spezifische Nische zwischen Gothic und New Age Esoterik, von der ich nicht wusste, dass ich sie brauchte. Auf der archäologischen Ausgrabungsstätte ebenso zuhause wie im Schnapsfass.
Ein paar abschließende Assoziationen: Tarotkarten. Novemberregen. Stockbrot. Eingestaubtes Testament in der obersten Schreibtischschublade. Töpferkurs. Schaukelpferd, besessen vom Geist eines viktorianischen Kindes.
Dieser Duft ist wirklich mal was Anderes.
Im Laden beim Testen hab ich erstmal ganz viel Palo Santo wahrgenommen. Das war vor ein paar Wochen, und seither hab ich mir einen Flakon gegönnt. Meiner Meinung nach hat sich dieser im Duft noch ein bisschen entwickelt, und wird zunehmend voller und staubiger.
Am Anfang gibts erstmal eine Ladung Vanille und Benzoe, was mich in der Kombi an den Geruch pinken Kaugummis denken lässt, und gleichzeitig ein bisschen an Whiskey erinnert.
Dann wird’s immer unsüßer, mystischer und melancholischer, und auch deutlich leiser. Pudrig und mineralisch, wie leicht angetrockneter Ton. Dazu staubige Eiche.
Mehr Heimsuchung als Parfüm. Bedient eine spezifische Nische zwischen Gothic und New Age Esoterik, von der ich nicht wusste, dass ich sie brauchte. Auf der archäologischen Ausgrabungsstätte ebenso zuhause wie im Schnapsfass.
Ein paar abschließende Assoziationen: Tarotkarten. Novemberregen. Stockbrot. Eingestaubtes Testament in der obersten Schreibtischschublade. Töpferkurs. Schaukelpferd, besessen vom Geist eines viktorianischen Kindes.
1 Antwort
ChatonNoir vor 8 Tagen
1
Gut geschrieben!! Ich habe ihn schon einige Jahre und dank deiner Rezension darf er heute an Halloween mal wieder aus dem verstaubten Schrank geholt werden und sein Unwesen treiben

