John Varvatos Platinum Edition John Varvatos 2013
5
Sehr hilfreiche Rezension
Räucherschinken und Dessert
Schade, dass es noch keinen Kommentar zu Varvatos Platinum Edition gibt, zumal die Bewertungen bis jetzt recht gut sind. Ich will mich mal daran versuchen, weil ich diesen Duft für sehr bemerkenswert halte. Mein erster Eindruck war: aussagekräftig, harmonisch, lecker. Beim zweiten Riechen, als ich mich mehr auf die Kopfphase konzentrierte, dachte ich mir: Nee, der geht überhaupt nicht...
Aber der Reihe nach: Der Duft startet wie schon angedeutet, ziemlich krass und ich würde diesen Geruch anfangs fast nicht als Duft bezeichnen, so heftig schlägt einem da eine Mischung entgegen, die an geräucherten Schinken, frisch mit Schuhcreme eingeschmierte Lederstiefel in einer Garage oder an einen Terpentin-Lappen erinnert - entschärft durch einen versteckten warmen Unterton.
Der wuchtige und etwas animalische Start hält dann auch eine gute Stunde an. Die Silage ist recht stark ausgeprägt. Danach mildert sich alles ab und der Duft wird allmählich weicher, harmonischer und runder. Daraus entwickelt sich ein absolut angenehmer, warmer und gourmand-artiger Duft, der den eigentlichen Charakter von Varvatos Platinum ausmacht und der sich dann bis zum Schluss nicht mehr großartig verändert. Er ist nicht süß, eher trocken und malzig karamellartig mit sehr langer Haltbarkeit (bis zu 12 h wahrnehmbar auf der Haut). Im Vergleich zu anderen Düften würde ich ihn in die Richtung von Tom Ford Noir (Eau de Toilette) oder dem VW-Duft Petrole einorden. Ein wenig erinnert er mich auch an die allerletzte Phase von Muglers Amen.
Jedenfalls habe ich noch nie einen Duft gerochen, der eine so ausgeprägte Kehrtwendung vollzieht. Ich rieche ihn gelegentlich gerne und erfreue mich an dieser Verwandlung. Persönlich tragen werde ich ihn aber nicht, da ich morgens nicht unbedingt streng riechend aus dem Haus gehen möchte, um zu warten bis sich der Duft irgendwann ins Angenehme verändert. Außerdem sind mir zu viele kulinarische Assoziationen (wie eben Räucherschinken und Dessert) vorhanden, und das passt für mich nicht so zu einem Parfum.
Dennoch halte ich Varvatos Platinum flür einen gelungenen und schönen Duft. Ein experimentierfreudiges Kunstwerk, das herausfordert, Spaß macht und einen irgendwie "an der Nase herumführt". Ambivalent, lecker und faszinierend.
Aber der Reihe nach: Der Duft startet wie schon angedeutet, ziemlich krass und ich würde diesen Geruch anfangs fast nicht als Duft bezeichnen, so heftig schlägt einem da eine Mischung entgegen, die an geräucherten Schinken, frisch mit Schuhcreme eingeschmierte Lederstiefel in einer Garage oder an einen Terpentin-Lappen erinnert - entschärft durch einen versteckten warmen Unterton.
Der wuchtige und etwas animalische Start hält dann auch eine gute Stunde an. Die Silage ist recht stark ausgeprägt. Danach mildert sich alles ab und der Duft wird allmählich weicher, harmonischer und runder. Daraus entwickelt sich ein absolut angenehmer, warmer und gourmand-artiger Duft, der den eigentlichen Charakter von Varvatos Platinum ausmacht und der sich dann bis zum Schluss nicht mehr großartig verändert. Er ist nicht süß, eher trocken und malzig karamellartig mit sehr langer Haltbarkeit (bis zu 12 h wahrnehmbar auf der Haut). Im Vergleich zu anderen Düften würde ich ihn in die Richtung von Tom Ford Noir (Eau de Toilette) oder dem VW-Duft Petrole einorden. Ein wenig erinnert er mich auch an die allerletzte Phase von Muglers Amen.
Jedenfalls habe ich noch nie einen Duft gerochen, der eine so ausgeprägte Kehrtwendung vollzieht. Ich rieche ihn gelegentlich gerne und erfreue mich an dieser Verwandlung. Persönlich tragen werde ich ihn aber nicht, da ich morgens nicht unbedingt streng riechend aus dem Haus gehen möchte, um zu warten bis sich der Duft irgendwann ins Angenehme verändert. Außerdem sind mir zu viele kulinarische Assoziationen (wie eben Räucherschinken und Dessert) vorhanden, und das passt für mich nicht so zu einem Parfum.
Dennoch halte ich Varvatos Platinum flür einen gelungenen und schönen Duft. Ein experimentierfreudiges Kunstwerk, das herausfordert, Spaß macht und einen irgendwie "an der Nase herumführt". Ambivalent, lecker und faszinierend.