Queen of Life von La Rive

Queen of Life 2014

SignoraPaola
06.07.2020 - 09:00 Uhr
15
Top Rezension
10Duft 8Haltbarkeit 7Sillage 8Flakon

Oh la la rive...

Meine ersten Begegnungen mit den Düften von La Rive waren von wenig Begeisterung geprägt. Nachdem ich gehört hatte, es sollen ein paar anständige Dupes von Markenparfums vertreten sein, musste ich Probeschnuppern. Wer hat nicht gerne einen tollen Duft für kleines Geld? Also marschierte ich ins nächste große rote R und nahm mir die "Zugpferde" der Marke mal zum Näschen: Cash und Queen of Life. Ich schnüffelte voller Hingabe an den Testern und verzog mein Schnütchen. Was war das? Mir kam eine wirklich starke Alkoholfahne entgegen, gefolgt von einem stechend süßlichen Geruch. Das Vorbild von Queen of Life konnte man erahnen, aber der ganze Duft wurde von einer stechenden Penetranz sofort wieder platt gemacht. Ab ins Regal damit und zu Cash gegriffen. Aber auch hier, dasselbe Spiel. Erst eine Alkoholfahne und dann wieder eine undefinierbare Penetranz, die den Duft des Vorbildes unter sich begräbt. Ein wenig enttäuscht verließ ich das rote R. Das der Preis nicht unbedingt den Ausschlag für Qualität gibt, wusste ich von anderen günstigen Drogeriedüften, aber die ganzen positiven Stimmen zur Marke konnte ich nicht nachvollziehen. Ich vergaß La Rive für lange Zeit. Doch irgendwann kam die Marke zurück zu mir.
Ich klickte mich durchs WWW und suchte nach einem Dupe zu "Love Chloé" und landete dabei hier auf Parfumo. Ich klickte mich vom Hölzchen aufs Stöckchen und landete irgendwann bei Düften von La Rive und auf viele durchaus positive Rezensionen. Wie kann das sein, dachte ich? Woher die vielen positiven Stimmen? Wenn alle das gerochen hätte, was ich gerochen habe, wären die positiven Rezensionen sicher deutlichst magerer ausgefallen. Also beschäftigte ich mich noch einmal genauer mit den Düften. Bewaffnet mit einem Zettelchen mit meinen Schnüffelkandidaten betragt ich die Drogerie und steuerte zuverlässig zum Parfumregal. Zielsicher griff ich zu Queen of Life und ein Papierstreifen und trug den Duft auf. Ein paar mal wie wild gewedelt und dann ran an die Nase. Und was soll ich sagen? Ganz anders als bei der ersten Probesession. Keine Alkoholfahne, keine stechende Penetranz! Bevor ich jedoch in Jubelstürmen ausbrach schnüffelte ich noch an den anderen potenziellen Kandidaten und hier dasselbe Ergebnis. Mir präsentierten sich alle als feine Düfte, von denen der eine mal mehr meinen Vorlieben entsprach, der andere weniger. Ich grübelte, dass das erste eher maue Schnüffelstelldichein wahrscheinlich an gekippten Testern gelegen hat. Anders kann ich mir diesen qualitativen Unterschied nicht erklären.

Ein Pokal an all diejenigen, die es bis hierher geschafft haben. Jetzt kommt aber die Rezi zur Queen of Life, versprochen;-)

Ich besaß vor Jahren mal die große Schwester der kleinen Queen und damals war ich sehr angetan von ihm. Ich mochte diese süße Schwere und diesen feinen Duft nach gebrannten Mandeln und Zuckerwatte. Wenn ich Queen of Life auftrage, habe ich genau diesen Duft wieder in der Nase. Die fruchtige Kopfnote kann ich ehrlich gesagt nicht erschnuppern. Ich rieche zuerst eine frische Süße, die allerdings (kopfnotentypisch) nicht lange anhält. Der Duft wandelt sich schon bald und wird in seinem Verlauf auf meiner Haut immer süßer und schwerer, allerdings nicht so schwer, dass ich mich erschlagen fühle. Nach ca. einer Stunde entwickelt sich dieser wundervolle Duft von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte, eine leichte Vanillenote rieche ich hier auch. So bleibt der Duft dann bei mir und bekommt vielleicht noch einen minimalen herben Einschlag.

Inwieweit er jetzt DAS DUPE zu seiner großen Schwester ist, kann ich nicht zu 100 % sagen. Die Zeit, als ich das Original hatte, ist lange her. Aber aus meinem Duftgedächtnis heraus würde ich sagen, sie sind sich sehr ähnlich. Wer sich wahrscheinlich nicht intensiv mit Parfum im allgemeinen auseinandersetzt, der wird vielleicht keinen Unterschied riechen.

Ich trage den Duft jetzt rund fünf Stunden und ich nehme ihn an mir noch gut wahr. Die Tragezeit ist also ordentlich. Inwieweit andere den Duft an mir wahrnehmen, kann ich wie immer nicht mit Sicherheit sagen. Testungen mit Männe brachten nur ein "Ja, riecht gut!" hervor. Da ich ihn aber noch gut an mir wahrnehme, denke ich mal, andere können ihn auch noch erschnuppern, wenn sie an der Kasse hinter mir stehen ohne mir gleich allzu sehr auf die Pelle zu rücken:-)

Mag man eine jahreszeitliche Zuordnung vornehmen, würde ich ihn eher in die Herbst-/ Wintermonate verorten. Ich, die solche süßen und gourmandigen Düfte sehr mag, trägt ihn ganzjährig. Mit einem Sprühstoß ist man vor Überdosierung eigentlich recht sicher. Trotzdem wird es immer jemanden geben, dem selbst das schon zuviel ist. Aber das ist ja alles Geschmacksache:-D

Da ich eine kleine 30 ml Version kaufte, ist der Flakon klein und handlich. Also gut für die Handtasche geeignet.

Fazit: Ich bin sowohl vom Duft, als auch von der Haltbarkeit der kleinen Queen überzeugt. Ich mag diese wohlig warme Zuckerwatten-Note sehr. Für das kleine Geld ist er sehr zu empfehlen. Ich würde ihn auch all denjenigen ans Herz legen, die mit seiner großen Schwester liebäugeln, die sich aber noch scheuen, soviel Geld auszugeben.

Hach ja, was bin ich froh, La Rive nochmal einen Chance gegeben zu haben, Danke!
2 Antworten
ErieleEriele vor 5 Jahren
1
Nach etlichen Anläufen haut mich La Rive nicht mehr vom Hocker. Ich war damals auch auf der Suche nach Dupes und stelle fest, dass La Rive immer mehr bergab geht. Alle Düfte sind inzwischen für mich ihr kleines Geld nicht mehr wert. Dupes oder ähnliche Düfte wie die großen Vorbilder gibt es u.a in Holland , die aber um längen besser sind.
Arwen79Arwen79 vor 5 Jahren
Sehr schön! Ich mag den auch! Konntest du auch den Dupe zum " Love Chloé" finden? Der würde mich nämlich auch interessieren:-)