16.02.2020 - 16:10 Uhr
Eyris
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Eyris
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13
Waldboden
Ich muss zugeben: der erste Flügelschlag des schwarzen Raben haut mich ganz schön um - stechend, holzig, erdig, kurzum: eine Wucht von Nadelwald. Der schwarze Pfeffer verleiht diesem Auftakt eine unangenehme Schärfe, die zum Glück jedoch schnell verfliegt und Platz macht für einen authentischen Waldbodenakkord. Dieser besteht für meine Nase vor allem aus leicht angeharztem Holz, staubig-trockener Erde und grünem Vetiver.
Riecht so der russische Nadelwald? Ich vermag diese Frage leider nicht zu beantworten, aber zumindest mutet der Duft sehr natürlich an. Doch möchte ich riechen wie ein Waldboden?
Bevor ich dieser Problematik näher auf den Grund gehen kann, vollzieht der Rabe eine interessante Wendung.
Die Staubigkeit der Erde wird aufgeweicht in einer feucht-grünen, irgendwie modrigen Noten, als habe es vor kurzem geregnet. Die Feuchtigkeit steigt dampfend vom nadelübersähten Boden und den Ästen auf. Kurze Zeit später wandelt sich der Duft erneut: aus dem Matsch tut sich der Vetiver in hellgrüner, fast frischer Pracht hervor, als sei er gerade der nassen Erde entsprungen. Krautig riecht er, und sogar ein wenig süß, was den schwarzen Raben ziemlich zahm und freundlich stimmt.
Eine spannende Wendung, die ich diesem Parfüm zu Anfang niemals zugetraut hätte. Lugt da unter all dem jungen Grün nicht sogar ein schüchternes Veilchen hervor?
Der schwarze Rabe trocknet sich auf einem Baumstumpf sitzend das feuchte Gefieder in der zarten Sonnenwärme, schüttelt die letzten Tropfen ab und fliegt von dannen.
Riecht so der russische Nadelwald? Ich vermag diese Frage leider nicht zu beantworten, aber zumindest mutet der Duft sehr natürlich an. Doch möchte ich riechen wie ein Waldboden?
Bevor ich dieser Problematik näher auf den Grund gehen kann, vollzieht der Rabe eine interessante Wendung.
Die Staubigkeit der Erde wird aufgeweicht in einer feucht-grünen, irgendwie modrigen Noten, als habe es vor kurzem geregnet. Die Feuchtigkeit steigt dampfend vom nadelübersähten Boden und den Ästen auf. Kurze Zeit später wandelt sich der Duft erneut: aus dem Matsch tut sich der Vetiver in hellgrüner, fast frischer Pracht hervor, als sei er gerade der nassen Erde entsprungen. Krautig riecht er, und sogar ein wenig süß, was den schwarzen Raben ziemlich zahm und freundlich stimmt.
Eine spannende Wendung, die ich diesem Parfüm zu Anfang niemals zugetraut hätte. Lugt da unter all dem jungen Grün nicht sogar ein schüchternes Veilchen hervor?
Der schwarze Rabe trocknet sich auf einem Baumstumpf sitzend das feuchte Gefieder in der zarten Sonnenwärme, schüttelt die letzten Tropfen ab und fliegt von dannen.
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